Das Bochumer Friedensplenum hat heute am Vortag der Antikriegstages ein Flugblatt zur drohenden Bombardierung Syriens verteilt. Hierin heißt es u. a.: »Das Friedensplenum begrüßt die Entscheidung des britischen Unterhauses, dass Großbritannien sich nicht an einem militärischen Angriff gegen Syrien beteiligen soll. Die deutsche Bundesregierung hat daraufhin erfreulicher Weise ihre Position geändert und erklärt, sich ebenfalls nicht an der Bombardierung Syriens zu beteiligen. In den USA wächst die Zahl der Abgeordneten, die Präsident Obama auffordern, ebenfalls eine Parlamentsentscheidung über den geplanten Angriff auf Syrien abzuwarten. Dies sind ermutigende Zeichen für die weltweite Friedensbewegung und motivieren zu verstärktem Engagement. Schließlich betonen auch alle Befürworter eines militärischen Angriffs, dass es für den seit mehr als zwei Jahren anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien keine militärische Lösung geben kann. Die geplanten Bombardierungen haben keinerlei rechtliche Grundlage, werden weitere zivile Opfer fordern und noch mehr Menschen zur Flucht zwingen. Diplomatische Lösungsversuche werden weiter untergraben.“« Das Flugblatt als PDF-Datei.
Die Linke im Rat hat eine neue Ausgabe ihrer Zeitung „Einblicke“ herausgebracht. Auf der Titelseite unterstreicht Bianca Schmolze die Forderung nach einer gerechteren Verteilung des vorhandenen Reichtums und ruft zur bundesweiten umFAIRteilen-Demo am 14. September in Bochum auf. Weitere Themen sind u.a.: Posse um „Leben des Brian“, Bundeswehr auf der Berufsbildungsmesse, Auslagerung der Wirtschaftsförderung, Eindrücke vom bodo-Stadtrundgang und eine Einladung zum Stadtrundgang zur Bochumer Frauengeschichte am 29. September. Die “Einblicke†gibt es gedruckt im Fraktionsbüro der Linken, Willy-Brandt-Platz 1-3. Es gibt sie auch als PDF-Datei.
Die Initiative Religionsfrei im Revier lädt am Donnerstag, den 5. September um 19.00 Uhr in das Soziale Zentrum, Josefstr. 2 zu einer Nudelmesse ein. Der Glaube an das Fliegende Spaghettimonster entwickelte sich in den USA als Parodie und Gegenbewegung auf das Vordringen von Kreationismus und Intelligent Design in den Schulunterricht. Evangelikales Denken und Kreationismus sind auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Aber auch das Fliegende Spaghettimonster findet immer mehr Fans und feiert köstliche Nudelmessen. Am Donnerstag wird reichlich Spaghetti mit Tomatensauce kredenzt. Tief gläubige Pastafari, wie die AnhängerInnen dieser Religion genannt werden, erscheinen zu ihren Ritualen in Piratenkluft. Sie sehen als einzige Ursache für die globale Erwärmung, Orkane und alle anderen Naturkatastrophen die sinkende Zahl von Piraten seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Am Donnerstag werden Wunder-bare Dinge im Soziale Zentrum zelebriert: Elli Spirelli und Bruder Spaghettus werden die Reliquien preisen und nach dem Glaubensbekenntnis und dem Monsterunser die liturgische Feier des Heiligen Pastamahls darbieten. Nach einer abschließenden Predigt bleibt auch noch Zeit für eine zweite Portion Spaghetti und um zu diskutieren, wie es mächtige Organisationen schaffen, dass Menschen an den größten Unsinn glauben.
Das Bochumer Friedensplenum wird am morgigen Samstag von 14 Uhr bis 16 Uhr auf der Kortumstraße neben dem Glascafé an den Überfall Nazis-Deutschlands am 1. September 1939 auf Polen erinnern. Der 1. September wird seit vielen Jahren als Antikriegstag wahrgenommen, um gegen Krieg, Rüstung und Rüstungsexporte zu demonstrieren. Aus aktuellem Anlass wird Morgen im Mittelpunkt die Warnung vor den Angriffsplänen gegen Syrien stehen. Das Friedensplenum begrüßt die Entscheidung des britischen Unterhauses, dass Großbritannien sich nicht an einem militärischen Angriff gegen Syrien beteiligen soll. Das Friedensplenum will mit der morgigen Aktion deutlich machen, dass auch alle Befürworter eines militärischen Angriffs betonen, dass es für den seit mehr als zwei Jahren anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien keine militärische Lösung geben kann. Die geplanten Bombardierungen haben keinerlei rechtliche Grundlage, werden weitere zivile Opfer fordern und eine neue Flüchtlingswelle auslösen. Diplomatische Lösungsversuche werden weiter untergraben.
Die Lage in Syrien ist aus der Sicht des Friedensplenum ziemlich ausweglos. Zu viele sich völlig konträr gegenüberstehende Interessen scheinen eine Lösung des Konfliktes unmöglich zu machen. In einer solchen Situation müssen zumindest kleine Deeskalationsschritte von der Bundesregierung gefordert werden: Rüstungsexport müsse eingestellt und Flüchtlinge aufgenommen werden.
Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer versuchen mit Meldungen über freie Ausbildungsplätze darüber hinweg zu täuschen, wie erschreckend mies ihre Ausbildungsbilanz aussieht. Die Zahlen, die die Arbeitsagentur für Bochum und Herne heute veröffentlicht hat, besagen, dass in den beiden Städten in diesem Jahr für 3.966 Ausbildungssuchende nur 2.448 Angebote gemeldet wurden. Statistisch fehlen also 1.518 Lehrstellen. Als „ausgeglichener Ausbildungsmarkt“ wird allerdings erst ein Zustand bezeichnet, bei dem es deutlich mehr Angebote als Ausbildungssuchende gibt. Vor zwei Jahren war die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage mit 1.118 exakt 400 geringer. Arbeitsagentur und Kammern erklärten damals, dass sich das Problem der fehlenden Ausbildungsplätze schon allein aufgrund des demografischen Wandels zukünftig von selber lösen werde. mehr…
Die Redaktion des Straßenmagazins schreibt über ihre neue Ausgabe: »Im September porträtiert „bodo“ Bernadette La Hengst. Mit ihrer Band „Die Braut haut ins Auge“ war sie Teil des musikalischen Aufbruchs der „Hamburger Schule“ Anfang der 1990er Jahre. Seit gut 10 Jahren ist sie solo unterwegs mit intelligentem Pop und sehr politischen Theaterprojekten. Mit ihrem Stück „Bedingungsloses Grundeinsingen“ war sie in Bochum und kommt im September nach Mülheim. In der Kontakt- und Beratungsstelle Sprungbrett trifft „bodo“ Bochumer Straßenkinder, in der Reihe Verkäufergeschichten stellt die Redaktion Reinhold vor, der in Wattenscheid das Straßenmagazin verkauft. mehr…
Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an die Hotels und Gaststätten appelliert, „Jugendliche qualifiziert und tarifgerecht auszubilden. Hierzu gehöre ein qualifizierter Ausbilder im Betrieb, der den Azubis gutes fachliches Know-how vermittle. Darüber hinaus sei es notwendig, die Arbeits- und Urlaubszeiten der Jugendlichen einzuhalten und ihnen die festgesetzte Vergütung zu zahlen.“ „Unser Appell zum Start des neuen Lehrjahres hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Unter Berufsanfängern genießen die Ausbildungsqualität und die Ausbildungsbedingungen in der Gastro-Branche nämlich keinen guten Ruf. Im NRW-Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes haben die befragten Jugendlichen ihre Ausbildungen zum Hotelfachmann und zur Restaurantfachfrau mit am schlechtesten bewertet“, sagt Yvonne Sachtje. Die Geschäftsführerin der NGG Ruhrgebiet fordert die Gastro-Betriebe in Bochum auf, hier ein klares Gegensignal zu setzen. In punkto fairer und guter Ausbildung sollten sie mit gutem Beispiel vorangehen. mehr…
Der Bochumer Mieterverein lädt am Dienstag, den 3. September von 19 bis 21 Uhr im Ladenlokal des Bochumer Mietervereins, Brückstraße 58 zu einer Veranstaltung ein und schreibt: »„Stimmt es, dass ich nur drei Nachmieter stellen muss, um meinen Mietvertrag vorzeitig zu kündigen?“ oder: „Darf ich sonntags waschen?“ Diese und eine Vielzahl anderer Fragen tauchen immer wieder im Beratungsalltag des Mieterverein Bochum, Hattingen und Umgegend e. V. auf. Höchste Zeit also, über alles aufzuklären, was Mieter schon immer über ihre Rechte und Pflichten wissen wollten und noch nicht fragen konnten. mehr…
Am Mittwoch, den 4. September findet im Bahnhof Langendreer um 19 Uhr eine Veranstaltung statt zum Thema: Gestrandet im Transit – Migrantische Selbsthilfe in Mali. In der Einladung heißt es: »In Mali standen in der jüngsten Vergangenheit Binnenflucht und interne Vertreibungen im Fokus der Aufmerksamkeit, Mali ist aber auch weiterhin ein wichtiges Transitland für MigrantInnen auf ihrem Weg aus anderen afrikanischen Ländern nach Europa. Die Situation von Flüchtlingen und Vertriebenen in Mali und an den malischen Grenzen ist prekär. Sie sind gestrandet im Transit, da ihnen oftmals die Papiere oder die finanziellen Mittel zur Weiterreise fehlen. Unterstützung finden viele dieser Migrant*innen bei der Vereinigung der Abgeschobenen in Mali ARACEM. mehr…
Die Pantoffelfabrik am Gersteinring 3 öffnet am Samstag, den 31. 8. ab 16.00 Uhr ihre Räumlichkeiten für ein Sommerfest. In der Einladung heißt es: »Die kreativen „Werksbewohner“ zeigen was in der einzigartigen Hinterhofatmosphäre zwischen Papageienhaus und Fußballplatz am Gersteinring 3 produziert und getüftelt wird. So bestechen die Upcyclingideen der Objektdesigner Karolchicks und Carsten Hensing vor allem durch die Wiederverwendung von unerwarteten Materialien. Unter anderem trifft hier der Fußball, nicht ins nachbargelegene Tor, sondern präsentiert sich als leuchtendes Designobjekt und aus Fernsehern, sind nicht die aktuellen TV Programme, sondern gar Bücher eines Sideboards zu entnehmen. mehr…
Donnerstag 29.08.13, 11:14 Uhr
21 Prozent der Beschäftigten in Bochum erhalten unter 8,50 Euro
Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »In der Stadt Bochum haben fast 22.000 Minijobberinnen und Minijobber einen Stundenlohn von weniger als 8,50 Euro. Das sind über 60 Prozent der Beschäftigten im Minijob insgesamt. Der Durchschnittslohn dieser Niedriglohnbeschäftigten liegt bei 5,86 Euro. „Der Minijob führt zu Dumpinglöhnen und muss dringend reformiert werden. Nicht die Minijobberinnen und Minijobber sind die Gewinner, sondern deren Arbeitgeber, denn in der Regel kassieren sie den Sozialversicherungsbeitrag, der eigentlich den Beschäftigten zusteht, einfach ein“, sagte der DGB Regionsgeschäftsführer Jochen Marquardt. mehr…
Die Soziale Liste schreibt: »Die Berichte, dass die JobCenter Langzeitarbeitslose mit Vollendung des 63. Lebensjahres gegen ihren Willen drängen, eine Rente mit hohen Abschlägen zu akzeptieren veranlasst die Soziale Liste zu der Frage, wie sich das JobCenter Bochum in dieser Frage verhält. Die Fragen der Sozialen Liste im Rat im einzelnen: 1. Wie viele über 58-jährige werden vom JobCenter in der Statistik geführt? mehr…
Mittwoch 28.08.13, 18:21 Uhr
Gewerkschaft, terres des hommes und Friedensplenum fordern:
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, terres des hommes, das Bochumer Friedensplenum und weitere Organisationen haben die Oberbürgermeisterin aufgefordert, die Entscheidung des Jugendamtes zu unterstützen, die Bundeswehr nicht mehr zur Berufsbildungsmesse einzuladen. Unterzeichnet haben den Brief an die Oberbürgermeisterin auch der ehemalige DGB-Regionsvorsitzende Michael Hermund und Annemarie Grajetzky, die mit der Ehrenplakette der Stadt Bochum für ihr friedenspolitisches Engagement ausgezeichnet wurde. In dem Schreiben wird der Appell für die Jugend-Messe „Kein Werben fürs Töten und Sterben“ als ethisches Minimum des Kinder- und Jugendschutzes bezeichnet. Der Brief verweist dabei auf die UN-Kinderkonvention, die alle Unterzeichner-Länder auffordert, auf Rekrutierungsversuche für das Militär bei Minderjährigen zu verzichten.
Die ultra-rechte Splitterpartei Pro Deutschland präsentierte sich heute in Bochum und demonstrierte im Rahmen ihrer Deutschland-Tournee vor dem Sozialen Zentrum in Bochum. Zu sehen waren ein Fahrer, ein Redner und fünf ZuhörerInnen. Über ihnen hingen Transparente, auf denen zu lesen war: „Gegen Pro NRW, NPD und andere Rassisten – Den Nazis die Show stehlen!“ und „Flüchtlingen Willkommen – Nazis haut ab!“ Das Soziale Zentrum hatte den „dunklen Ort“, auf den die Gruppierung aufmerksam machen wollte, liebevoll dekoriert. Etwa Hundert Menschen ließen es sich nicht nehmen, den Nazis zu zeigen, wie unerwünscht sie sind. Im Sozialen Zentrum gab es ein sehr schönes Angebot an Speisen und Getränken, die Sonne schien und so wurde aus der ärgerlichen Nazi-Provokation ein nettes Nachbarschaftsfest. Am morgigen Donnerstag will die Nazi-Truppe um 14.30 Uhr mit einem Auftritt vor einem Haus in Duisburg (In den Peschen 3-5) auflaufen, in dem mehrere Roma-Familien wohnen. Das Soziale Zentrum ruft zusammen mit vielen anderen Initiativen dazu auf, hier den Rassisten entschlossen entgegenzutreten.
Pro wie Provokation nennt sich eine Splitterpartei, die am morgigen Mittwoch ab 12.30 Uhr mit einem Dutzend Wanderdemonstranten vor dem Sozialen Zentrum aufschlagen will. Vorher demonstriert die Truppe in Dortmund, nachher in Gelsenkirchen. Das Soziale Zentrum hat gestern in seiner Nachbarschaft ein Flugblatt verteilt. Die Überschrift: Einladung zu Kaffee, Kuchen & für einen vielfältigen Stadtteil. Im Text heißt es: „Liebe Nachbarinnen und Nachbarn, liebe Anwohnerinnen und Anwohner, für Mittwochmittag, den 28.08.2013, hat die rassistische und islamfeindliche Kleinpartei „Pro Deutschland“ eine Kundgebung in der Schmechtingstraße angemeldet. Die Kundgebung soll sich gegen die vielfältige Bevölkerung des Stadtteils sowie gegen das Soziale Zentrum richten. Das Soziale Zentrum ist ein Ort, an dem sich viele Menschen gegen Rassismus und für eine offene Gesellschaft einsetzen. Pro Deutschland sieht in unserem Stadtteil und dem Sozialen Zentrum dagegen einen „dunklen Ort“ . mehr…