„Kein Vergeben – Kein Vergessen!“ So lautete das Motto der Kundgebung eines Bündnisses von Langendreerer AntifaschistInnen am vergangenen Samstag am dortigen S-Bahnhof. Über 50 Menschen waren dem Aufruf gefolgt, um mit Reden und Transparenten an die Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945 zu erinnern und der Millionen Opfer des Holocaust zu gedenken. Viel Lob und Beifall bekamen die Reden, die einerseits an die Verbrechen des Faschismus erinnerten und andererseits aktuelle Bezüge zu Nazi-Umtrieben in Langendreer oder zu den NSU-Morden herstellten. Wir dokumentieren die Reden im Einzelnen:
Einführungsrede zur Kundgebung Rede VVN-BdA Rede linksjugend [´solid] Rede Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur – BoFo e.V. Rede Soziale Liste Bochum
heutigen „Rückblick auf ein Jahr Bewegung in Bochum“ im Bahnhof Langendreer sorgte ein kleiner Film des Friedensplenums für so manchen Schauder. Er dokumentiert, wie militaristisch die offizielle Gedenkfeier der Stadt Bochum zum Volkstrauertag durchexerziert wird.
Die Initiative Religionsfrei im Revier schreibt: »Nach der Abweisung eines Vergewaltigungsopfers in zwei katholischen Krankenhäusern in Köln, ist wohl den meisten Menschen in unserem Land eines klargeworden: Eine Organisation, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet hat, kann ihre Aufgaben nicht in vollem Umfang erfüllen, solange sie sich auf ideologische Grundsätze beruft. Mit diesem Fall wird deutlich, dass diese ideologischen Grundsätze für die Allgemeinheit nicht akzeptabel sind und hier sogar zu menschenverachtendem Handeln führen. mehr…
Die Beschäftigten der Metzgereien bekommen ab Januar mehr Geld. Ihr Gehalt steigt um 3,3 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit: »„Für einen Altgesellen macht das am Monatsende knapp 110 Euro mehr im Portemonnaie. Und die erfahrene Fachverkäuferin an der Fleischtheke hat gut 90 Euro mehr in der Lohntüte“, sagt Yvonne Sachtje. Die Geschäftsführerin der NGG-Region Ruhr spricht von einem „Erfolg nach vier mageren Jahren für die Beschäftigten im heimischen Fleischerhandwerk“. Die Arbeitgeber hätten sich zäh gezeigt und den Tarifabschluss lange hinausgezögert. Verbesserungen gebe es auch für die ungelernte Verkäuferin: „Nach 2 Jahren hinter der Fleischtheke bekommt sie jetzt sogar 90 Prozent vom Gehalt einer Fachverkäuferin“, so Sachtje. Darüber hinaus hat die NGG einen Mindestlohn von 8,50 Euro durchgesetzt, der spätestens ab Mitte nächsten Jahres gelten soll. mehr…
Die Linksfraktion berichtet über ihren Neujahrsempfang: Der Neujahrsempfang Der Linken im Rat war wieder gut besucht und bot eine gelungene Mischung aus Politik, Kultur und Unterhaltung. Zunächst hielt Yvonne Sachtje (Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, Region Ruhrgebiet) einen Gastbeitrag. Sie schilderte die schlechten Erfahrungen, die die Beschäftigten in den Gaststätten, Schlachtereien, Bäckereien, etc. mit Lohndumping und Leiharbeit machen. Weil sich dort der Niedriglohnsektor immer mehr ausbreitet fordert die NGG u.a. Mindestlöhne und eine Abschaffung von Leiharbeit und Werkverträge. mehr…
Die Soziale Liste Bochum unterstützt die antifaschistischen Aktionen, die aus Anlass des Holocaust-Gedenktages und des 80. Jahrestages der Errichtung der Nazidiktatur stattfinden und schreibt: » „Der 80. Jahrestag der Machtübertragung an Hitler und die Errichtung des Naziregimes ist ein Anlass, um sich in besonderem Maße mit diesem Teil der deutschen Geschichte zu beschäftigen. Es geht darum ein unverfälschtes Bild über den Faschismus und sein Wesen zu verbreiten und der Verharmlosung und Leugnung der Verbrechen der Nazis entgegen zu treten. Gemeinsam gilt es, nicht nur ein Signal gegen die menschenverachtenden Ideologien der Nazis zu setzen, sondern auch dem aktuellen Neonazismus entgegen zu treten“, so Nuray Boyraz, Ratsfrau der Sozialen Liste. mehr…
Anlässlich des fünften Jahrestages der Gründung der Band Compania Bataclan hat sie eine Live-CD produziert und stellt sie bei einem ihrer Heimspiele nun auch in Witten vor. Noch im Oktober wurde die Bühne während eines fast ausverkauften Konzertes im Bhf.-Langendreer mit ihrer Schwesterband Bandista aus Istanbul bespielt. Über bekanntes weltmusikalisches Repertoire hinaus fand auch ein neues Hörspiel namens „Planeta Autonomia“ Einlass, welches den Focus auf eine gesellschaftliche Utopie richtet. Tanzeinlagen wie bei „Sonsonet“, einem afrikanischen, rhythmusbetonten und zumeist percussivem Track, fanden gleichwohl Zuneigung und Applaus, gleichwohl wie die anderen Songs vom Balkan über ReggaeSka bis hin zu Klezmer und franz. Musette. mehr…
Die Bochumer Stadtverwaltung hat eine Beschlussvorlage erstellt, die vorsieht, dass es 2013 neun Sonntage geben soll, an denen Geschäfte in Bochum geöffnet sind. Die „Allianz für den freien Sonntag“, ein Bündnis aus den Bereichen Gewerkschaften und Kirchen ist über Inhalt und Zustandekommen dieses Vorschlages empört und schreibt in einer Erklärung: »Mit großem Bedauern und enttäuscht nehmen wir die aktuelle Beschlussvorlage für den Rat der Stadt Bochum zur diesjährigen Ausrichtung der Sonntagsarbeit im Einzelhandel in unserer Stadt zur Kenntnis. Wir können weder der praktizierten Erarbeitungsform noch der vorgeschlagenen Ausgestaltung der Ladenöffnungen an Sonntagen in Bochum unsere Zustimmung geben. Für uns bleibt es dabei, dass der Sonntag kein Tag wie jeder andere ist und sich seine Bedeutung in seiner Beständigkeit für die individuelle Lebensgestaltung der Menschen ausdrückt. Die Sonntagsgestaltung darf nach unserer Auffassung nicht immer stärker wirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden. mehr…
„Das Geschriebene ist dem Tod entrissen. Der Tod wird durch jedes geschriebene und gelesene Gedicht, durch jedes Buch verstümmelt.“ (Marguerite Duras)
Installation des Künstlers Andrzej Kuczminski
Am Vorabend des offiziellen Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus und der Befreiung des KZ Auschwitz laden die KUNSThallen ROTTSTR5 zu einer außergewöhnlichen Nacht ein. Unter dem Titel „Fäden ins Nichts gespannt“ entwickelt sich ein szenisches Enviroment aus Raum, Licht, Film, Texten, Musik und Installation. Um 21:00 Uhr öffnen die KUNSThallen ROTTSTR5 für eine Erinnerung in der Gegenwart, die „Negativität und Zweifel nicht leugnen“. „Ziel ist es“, so die Veranstalter, „Räume zu öffnen – auch für ein anderes Leben.“ Die Romanfigur „Aurelia Steiner“ der Autorin Marguerite Duras hat ihr reales Vorbild in Kindern, die im Lager zur Welt kamen, während ihre Mütter starben. Claire Devarrieux notierte im November 1979 (Le Monde, Paris): „Aurelia Steiner schreibt Briefe einer unmöglichen Liebe an einen Mann, der alle nur denkbaren Tode gestorben ist und den sie in den Körpern der anderen sucht. Sie ist ‚instruiert über die Existenz des Schmerzes‘, wie Anne-Marie Stretter, wie Alissa in Detruire, dit-elle. Sie spricht die Wahrheit wie die Frau in Le camion, sie ist gefährlich und wahnsinnig, denn sie kennt das Vergessen nicht. Marguerite Duras ist wie sie. Sie liebt, sie wird sich bis in alle Ewigkeit des Massakers an den Juden erinnern.“ „Was bedeutet es,“ fragen das Team und die KünstlerInnen, „nach 58 Jahren hier in der ROTTSTR5 der Befreiung von Auschwitz zu gedenken? mehr…
Der 27. Januar ist der Holocaust-Gedenktag. Aus diesem Anlass ruft eine Reihe von Organisationen zu einer Kundgebung in Bochum-Langendreer am Samstag, 26. Januar ab 13 Uhr am S-Bahnhof Langendreer auf. Der Aufruf wird unterstützt bzw Reden werden gehalten von VertreterInnen von linksjugend [´solid], SDAJ, rebell, Opel-Jugend, Soziale Liste, VVN-BdA und BoFo e.V. In einer Mitteilung der VeranstalterInnen heißt es: »In erster Linie soll an die Millionen Menschen erinnert werden, die von den FaschistInnen ermordet wurden. An diesem S-Bahnhof kam es in der vergangenen Zeit zu diversen Übergriffen von Nazi-Schlägern. In Bochum-Langendreer gibt es seit Jahren eine erschreckende faschistische Bewegung. Nachdem es nach der großen Demonstration im Herbst 2011 zunächst etwas ruhiger geworden war, machen die Nazis inzwischen wieder verstärkt durch Gewalt, Randale und Provokationen auf sich aufmerksam. mehr…
Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »Bereits die bisherigen Drohungen zur Schließung des Opel-Werkes in Bochum zum Ende 2016 stießen auf den deutlichen Protest des DGB in der Region. Der aktuelle Einschüchterungsversuch durch das Management wird mit Empörung aufgenommen. Für den Geschäftsführer des DGB Ruhr Mark wird auch dieser Versuch am Widerstand der Belegschaft, der Gewerkschaften und der breiten Öffentlichkeit scheitern. Jochen Marquardt: „Anstatt endlich zukunftsorientierte und zukunftsfeste Vorschläge vorzulegen, wie die Arbeit bei Opel weitergehen kann und dies im breiten Konsens mit allen Beteiligten und Betroffenen zu erörtern, versucht Herr Girsky Druck aufzubauen und die Verantwortung den Beschäftigten zu übertragen. mehr…
Die Linksfraktion im Rat schreibt: »Angesichts der Ankündigung des Aufsichtsratsvorsitzenden der Adam Opel AG, Steven Girsky, die Autoproduktion bei Opel Bochum jetzt schon 2015 einzustellen, erklärt sich die Linksfraktion Bochum solidarisch mit den Beschäftigten und unterstützt deren Widerstand gegen die Schließung. „Friss oder stirb! – das ist die Devise der Opel-Manager“, empört sich Ratsherr Ernst Lange. „Die Belegschaft soll auf tarifliche Lohnerhöhungen verzichten, damit die ursprüngliche Zusage auf Schließung erst Ende 2016 eingehalten wird. Das sind frühkapitalistische Methoden und glatte Erpressung! mehr…
Die VVN-BdA Bochum und ver-di Bochum laden am Donnerstag, den 31. 1. um 19.30 Uhr zu einer Veranstaltung mit Prof. Dr. Georg Fülberth im ver-di-Haus, Universitätsstr. 76 ein. Das Thema: Achtzig Jahre „Machtübertragung“. Ein Lehrstück. In der Einladung heißt es: »Am 30. Januar 1933 ernannte der monarchistische Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Vorangegangen war die Entscheidung des Großkapitals für die Machtübergabe an die NSDAP. Im Rückblick erscheinen vielen diese Umstände als einmalig und unwiederholbar. Sind sie es wirklich? Seit dem Ausbruch der neuen Weltwirtschaftskrise 2007 ff. stellt sich erneut die Frage nach dem Verhältnis von Kapitalismus und Demokratie. Ob sie auf Dauer miteinander vereinbar sind, ist nicht ausgemacht. Insofern hat die Rückbesinnung auf den 30. Januar 1933 auch eine aktuelle Bedeutung. «
Der Betriebsratsvorsitzende der Bochumer Opelwerke Rainer Einenkel hat heute Nachmittag die Belegschaft und anschließend die Medien über die heutigen Gespräche zwischen Betriebsrat und Opel-Management informiert. [Fotos vom Protest] Er berichtete, dass die Information des Opel Aufsichtsratsvorsitzenden Steven Girsky, dass nach 2014 keine Fahrzeuge mehr in Bochum gebaut werden, völlig überraschend gekommen sei. Das Vorgehen von General Motors betrachtet Einenkel als „Kriegserklärung“. Er zählte auf, gegen welche gesetzliche Bestimmungen die Opel-Geschäftsführung zur Zeit alles verstoße. Fast alle wichtigen Entscheidungen in letzter Zeit – so auch die heutige – seien nicht vom Aufsichtsrat gefällt worden, der dafür zuständig ist. Das Opel-Management breche z. B. auch ständig Tarifverträge, wenn es die vereinbarten Zukunftsgespräche von weiteren Zugeständnisses abhängig machen wolle. Einenkel war anzumerken, wie wenig er damit gerechnet hat, dass General Motors als größter Konzern der Welt derart unverhohlen deutlich macht, sich um gesetzliche Vorschriften nicht weiter zu kümmern. mehr…