Der für nächsten Freitag, den 26. 10. angesetzte Berufungstermin vor dem Bochumer Landgericht gegen zwei Nazis, die im vergangenen Jahr zusammen mit anderen im S-Bahnhof Langendreer fünf Personen überfallen haben sollen, ist auf den 14. Dezember 2012 verschoben worden.
Am Mittwoch, den 24. 10. findet um 19:30 Uhr im Bahnhof Langendreer eine Veranstaltung statt zum Thema: Empowerment-Strategien westafrikanischer Frauen in der Diaspora und im Herkunftsland. In der Ankündigung heißt es: »Tausende Menschen sterben jedes Jahr bei dem Versuch, auf dem Bootsweg von Afrika nach Europa zu gelangen. Über 70.000 Menschen aus West- und Nordafrika sind allein in den letzten Jahren an der Küste der Kanarischen Inseln und Spaniens gestrandet. mehr…
Am Freitag, den 26. Oktober 2012 stellt Ralph Klein um 19.30 im Sozialen Zentrum seinBuch Moderne Piraterie vor. Die Einladung: „Die Piraterie vor Somalia stellt eine Innovation im piratischen Gewerbe dar. Es werden keine Güter geraubt, keine Schiffe zerstört, niemand soll besiegt oder getötet werden: Es geht einzig um Lösegeld – nur so lange werden die wie ihre historischen Brüder unter härtesten Bedingungen arbeitenden Matrosen entführt. 100 Millionen Dollar sollen es im Jahr 2010 gewesen sein, bei einem geschätzten somalischen Bruttosozialprodukt von 820 Millionen Dollar. Die unbotmäßigen piratischen Subjekte greifen zum Mittel der Piraterie, weil sie durch eine zerstörerische postkoloniale Politik ihrer Subsistenzmittel beraubt wurden. Von ihren Sozialverbänden getragen – mit 200-jähriger Erfahrung in erfolgreicher Piraterie in der Tradition der ostafrikanischen »shifta« -, nehmen sich die in Dutzenden heterogenen Zellen organisierten Piratengruppen Teile des Reichtums, der täglich am Horizont vorbei schwimmt. mehr…
Freitag 19.10.12, 14:42 Uhr
Der DGB kritisiert Pläne zur Anhebung der Minijobgrenze
Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »Nach dem Willen der Koalitionsparteien von CDU/CSU und FDP soll die Einkommensgrenze für die geringfügige Beschäftigung von heute 400 Euro auf 450 Euro angehoben werden. Von dieser Neuregelung sind in Bochum über 35.000 Menschen betroffen. Der DGB kritisiert diese Ausweitung: „Die vorgesehene Anhebung der Einkommensgrenzen für Minijobber wird die Probleme am Arbeitsmarkt weiter verschärfen. Noch mehr Menschen geraten in die Minijobfalle mit den Folgen, dass sie nur wenig verdienen und nicht für ihr Alter vorsorgen können. Wir erwarten, dass sich die Bundestagsabgeordneten von Fakten und nicht von Ideologie leiten lassen. Das Minijobsystem hat sich als Irrweg erwiesen, und Irrwege sollte man nicht weiter gehen, sondern verlassen“, sagte DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. mehr…
„Ein Schritt in die falsche Richtung“, so kommentiert Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste die Pläne der Bundesregierung, den Rentenversicherungsbeitrag 2013 von derzeit 19,6 auf 18,9 Prozent abzusenken. Weiter schreibt die Soziale Liste: »Es geht nicht darum, den Beschäftigten keine Erleichterung bei den Beitragslasten zu gönnen. Aber kurzfristige Vorteile jetzt ergeben längerfristig erhebliche Nachteile für die spätere Rente. Denn: Geringere Beiträge, nicht nur die eigenen, sondern auch die der Arbeitgeber, bedeuten auch weniger Rente.« Außerdem, so Günter Gleising, „wer die Beiträge und gleichzeitig das Rentenniveau absenkt, steuert auf mehr Altersarmut zu“. mehr…
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN – BdA Bochum lädt in Zusammenarbeit mit dem Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur – BoFo e.V. am Donnerstag, den 25. Oktober um 19.30 Uhr in die Räume von ver.di, Universitätsstr. 76 (Hintereingang) zu einer Lesung mit anschließender Diskussion ein. Ulli Sander wird sein im Frühjahr erschienenes Buch »Von Arisierung bis Zwangsarbeit. – Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr« vorstellen. Der Eintritt ist frei. Ulli Sander, Bundessprecher der VVN – BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen) hat sich als wissenschaftlicher Autor seit Jahren um das Thema bemüht, unterstützt auch von Bochumer VVN-Mitgliedern, u. a. dem langjährigen VVN-Vorsitzenden Klaus Kunold. Viele Jahrzehnte konnten die Täter ihre Verbrechen und Komplizenschaft der Ruhrwirtschaft mit dem deutschen Faschismusverharmlosen, verleugnen, abstreiten oder sich sogar als Opfer der faschistischen Politik darstellen. Gedeckt wurden sie dabei aus interessierten Kreisen in der Wirtschaft, in der Politik, der und Justiz. mehr…
Freitag 19.10.12, 10:51 Uhr
Neukonfigurationen von Macht und flexibilisierten Ungleichheiten
Am 6./7. November findet an der Ruhr-Uni eine internationale Konferenz zu aktuellen Fragen von gesellschaftlichen Ungleichheiten statt. In der Ankündigung heißt es: »Die Geschlechterverhältnisse entwickeln sich heute paradox: Frauen werden in qualifizierten Berufen und auf Entscheidungspositionen der Politik zunehmend sichtbarer. Die meisten Frauen und auch Männer wollen heute ein Leben jenseits des Hausfrauen-Ernährer-Modells. Im Windschatten dieser Entwicklung zu mehr Gleichberechtigung zeigen sich aber vertiefende komplexe Ungleichheiten etwa nach Klasse und Migration. mehr…
Am 25. und 26. Oktober findet zum vierzehnten Mal das Festival des deutschen psychotronischen Films im Endstation Kino statt. Die Ankündigung verspricht: »An zwei Abenden sind Filmschätze des Ruhrgebiets wie Ferdinand Khittls Feuer an der Ruhr zu sehen . 1957, auf dem Zenit der Wirtschaftswunderzeit entstand eine bis heute wohl einmalige Selbstdarstellung des Ruhrgebiets. Getragen von überschäumendem Optimismus, lange, bevor die Kohlekrise auch nur in Sicht geriet, zeigt der Film den Pott von einem Freitag bis zum folgenden Montag – das Ende der Arbeitswoche, die Erholung am Wochenende und schließlich Montag früh zu Schichtbeginn. Ein faszinierendes Stück filmischer Archäologie und Soziologie. Zur Einführung spricht Paul Hofmann von der Kinemathek des Ruhrgebiets. mehr…
Die Initiative Bürgerbegehren „Musikzentrum“ schreibt: Ein weiterer Erfolg des Bürgerbegehrens zeichnet sich ab. Nachdem an diesem Wochenende 14.000 Unterschriften für das Begehren gefeiert werden können (fast 20% mehr als erforderlich), hat nunmehr der Regierungspräsident in seinem Schreiben an die Linksfraktion die Rechtsansicht des Bürgerbegehrens „Musikzentrum“ zur Zulässigkeit des Begehrens indirekt bestätigt (siehe unten). „Damit stehen die Chancen noch schlechter, dass die Rechtsdezernentin das Bürgerbegehren noch verhindern kann,“ erklärt Gregor Sommer vom Sprecherrat des Bürgerbegehrens. „Wir sind allerdings zuversichtlich, dass es gar nicht dazu kommt, dass der Rat versucht den Bürgerentscheid mit rechtlichen Tricks zu verhindern.“ mehr…
Der DGB Ruhr Mark schreibt: »Das Wintersemester hat begonnen und viele Studierende haben in dieser Woche ihre ersten Vorlesungen an der Ruhr-Universität. Die DGB-Jugend bietet ihnen an seinem Campus Office eine arbeitsrechtliche Erstberatung. Viele Studierende müssen jetzt nicht nur ihren Stundenplan erstellen. Laut der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks arbeiten 68 Prozent der Bochumer Studierenden neben dem Studium. Daneben stehen auch organisatorische Fragen rund um BAföG und Praktikum auf der Tagesordnung. Die DGB-Jugend Bochum bietet zu diesen Themen gewerkschaftliche Beratung und Hilfestellung im Campus Office an. mehr…
Die Aktion pro Afrika lädt ein zu einem „Nachmittag des Austauschs am 1.11. von 15-18 Uhr im Bahnhof Langendreer: „Wir informieren über unsere Arbeit in Mali, die aktuelle Situation sowie die Perspektiven. Dazu gibt es zwei gute Filme über Mali, die das Leben im Land sehr gut darstellen. Wir möchten mit Euch ins Gespräch kommen , Kaffee und Kuchen teilen . Und für uns ist Mali mehr als Krieg, Katastrophe und Hunger. Es ist ein Land im Aufbruch mit wundervollen Menschen… „
Antifaschistisches Graffity für Opfer rechter Gewalt entstanden Das Politi-Café Azzoncao schreibt: »Gestern vor 15 Jahren verstarb am 17. Oktober 1997 der schwule Frührenter Josef-Anton Gera mit 59 Jahren im Bochumer St. Elisabeth Krankenhaus. Drei Tage zuvor, am 14. Oktober, war Josef Gera von den homophoben und rechten Obdachlosen Patrick K. und Uwe K. zusammengetreten und mit einem Stahlrohr zusammengeschlagen worden. Den fünfzehnten Jahrestag des Angriffs auf Josef Gera haben wir zum Anlass genommen in Bochum ein Graffiti gegen die deutschen Verhältnisse in den öffentlichen Raum zu stellen. Es ist allen Menschen in Deutschland gewidmet, die Opfer rechter Gewalt wurden. mehr…
Die Goldkante verspricht für den morgigen Donnerstag,dem 18. 10. ab 20 Uhr: »Zwei Autoren mit Ruhrgebietsbezügen, geben sich ein Stelldichein. Zunächst wird Matthias Schamp (Foto rechts), wohlbekannter Bochumer Lokalmatador, als Aktionskünstler in aller Herren Länder aktiv, eine ältere und eine aktuelle Kurzgeschichte vorstellen. Danach wird Enno Stahl, geborener Duisburg-Rheinhauser, heute in Neuss wohnhaft, seinen neuen Roman „Winkler, Werber“, erschienen im Verbrecher Verlag vorstellen, „ein genial erzähltes Sittengemälde des bundesrepublikanischen Neoliberalismus“ (Florian Schmid, Der Freitag). Beide Autoren, die schon seit zwei Jahrzehnten immer wieder in verschiedener Weise zusammen arbeiteten, sind für ihre große Lesefertigkeit bekannt, so dass ein ebenso amüsanter wie interessanter Abend zu erwarten ist. Moderiert von Markus Tillmann.
„Fazil Say steht stellvertretend für viele andere in der Türkei, denen der Prozess wegen Verletzung des Schutzes der Meinungsfreiheit gemacht wird. Tausende sitzen mittlerweile unter der Regierung Erdogan in Haft: Journalisten, kurdische Politikerinnen und Politiker, Gewerkschafter und viele andere mehr. Die Regierung Erdogan ist gefordert, diese politische Verfolgungswelle zu stoppen“, so Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Linken anlässlich der morgigen Anhörung im aktuellen Prozess gegen den international renommierten Pianisten und Komponisten Fazil Say in Istanbul. Say wird vorgeworfen, aufgrund eines scherzhaften Twitter-Eintrages die religiösen Gefühle des Volkes verletzt zu haben. Ihm drohen bis zu 18 Monate Haft. Dagdelen weiter: mehr…
Die Linksfraktion im Rat schreibt. »Mit einem Antrag zur nächsten Ratssitzung setzt die Linksfraktion das Thema Wahlbeteiligung auf die politische Tagesordnung in Bochum. Die Wahlbeteiligung sinkt in Deutschland allgemein und so auch in Bochum. Lag die Beteiligung bei der Ratswahl 2004 noch bei 53,71 % sank sie allein innerhalb von fünf Jahren auf 49,48 % (78,9 % bei der Bundestagswahl 2005 und 2009 nur noch 71,1 %). Dabei ist die Wahlbeteiligung in Ortsteilen mit niedriger SGB-II-Quote wie Brenschede / Stiepel relativ hoch (63,41 % Ratswahl 2009), während sie in strukturell benachteiligten Ortsteilen wie Goldhamme / Stahlhausen deutlich niedriger liegt (41,78 % Ratswahl 2009). mehr…