Der DGB in Bochum startet eine Umfrage zur Rente. Die Rentenkassen sind gut gefüllt. Die Bundesregierung will jetzt den Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung absenken. Sie könnte aber auch die Überschüsse nutzen, um Altersarmut vorzubeugen und die Rente mit 67 wieder abzuschaffen. In Bochum arbeiten inzwischen über 3.000 Menschen trotz Rente. Diese über 65-jährigen haben einem Minijob trotz Rentenbezug, da ihre Rente oft nicht zum Leben reicht,“ so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. mehr…
Das Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur BoFo e.V. unterstützt den Aufruf des Bündnisses „Langendreer gegen Nazis“ zu einer Demonstration am Samstag, 29. Oktober in Bochum-Langendreer und schreibt: »Hintergrund sind die wachsenden Aktivitäten von Nazis in diesem Stadtteil. Die Demonstration startet um 12 Uhr am S-Bahnhof Langendreer West (Westausgang). In dem Demo-Aufruf heißt es: „In Bochum Langendreer sind seit Anfang diesen Jahres Aktivitäten durch Nazis registriert worden. Neben Hakenkreuz-Schmierereien und Aufklebern mit rassistischen Parolen versuchen die Nazis nun vermehrt, BürgerInnen einzuschüchtern. mehr…
Mittwoch 26.10.11, 21:41 Uhr
Film und Diskussion zu Kontinuitäten und Brüchen sozialer Ausgrenzung
Am kommenden Sonntag, den 30.10 um 19.30 Uhr werden die Buchautorin Anne Allex und die Filmemacherin Andrea Behrendt im Bahnhof Langendreer über Kontinuitäten und Brüche sozialer Ausgrenzung diskutieren. Die Veranstaltung befasst sich mit der weitgehend „vergessenen“ Gruppe der so genannten Asozialen. Als Opfer des deutschen Faschismus wurden sie zu keiner Zeit anerkannt, sondern weiter verfolgt und diskriminiert. Gezeigt wird der Film „arbeitsscheu-abnormal-asozial“, der die Geschichte des damals größten Arbeitshauses in Berlin und die der so genannten Asozialen thematisiert. Anne Allex vom Arbeitskreis Marginalisierte – gestern und heute! veröffentlichte u.a. 2009 das Buch „ausgesteuert – ausgegrenzt … angeblich asozial“. Andrea Behrendt ist Filmemacherin bei Globale Medienwerkstatt e. V.
Die Soziale Liste Bochum unterstützt die Demonstration der Initiative „Langendreer gegen Nazis“ am Samstag, 29.10.2011, 12:00 Uhr (Treffpunkt S-Bhf. Bochum-Langendreer West, Westausgang) und schreibt: „Angesichts der Konzentration von Nazischmierereien, Übergriffen, Gewalttätigkeiten und dem Versuch der Naziszene sich in Langendreer fest zu setzen, ist ein wirksames Zeichen aller antifaschistischen und demokratischen Kräfte notwendig. Dies gilt auch in Bezug auf die verbreitete Verharmlosung des Problems durch einige Politiker sowie von Teilen der Polizei- und Justizbehörden. Die Demonstration ist auch vor dem Hintergrund notwendig, dass sich in Bochum Hamme derartige Fälle häufen und die NPD versucht, wie am letzten Wochenende in Weitmar, mit Informationsständen ihre rassistische Hetze zu betreiben.
Die Soziale Liste Bochum tritt dafür ein, dass in unserer Stadt, jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder kultureller Szene ohne Angst am öffentlichen Leben teilnehmen kann. Nazis und Rassisten haben deshalb in Bochum nichts verloren. Von den Polizei- und Justizbehörden, sowie der Stadt Bochum erwarten wir endlich ein konsequentes Durchgreifen gegen rechte Gewalt und Nazipropaganda.“
In der SPD setzt sich offensichtlich die Erkenntnis durch, dass die Nazi-Aktivitäten in Langendreer ernsthaft bekämpft werden müssen. Der SPD Bezirksbürgermeister Busche hatte die Nazi-Aktivitäten in Langendreer bisher verharmlost. Siehe Ruhr Nachrichten vom 18. Juni und vom 5. Oktober. In einem Gespräch mit der Initiative gegen die Nazi-Aktivitäten in Langendreer haben die Landtagsabgeordete Carina Gödecke und weitere wichtige Repräsentanten der SPD deutlich gemacht, dass man gemeinsam gegen die Nazis vorgehen wolle. Die SPD mobilisiert nun für die Demonstration am kommenden Samstag um 12. Uhr am S-Bahnhof Langendreer West. Siehe auch den Beitrag der BSZ zum Thema.
Martin Lensing und Ulrich Sollmann sind neue Sprecher der Bürgerinitiative gegen den Bau der Autobahn DüBoDo in Bochum. Die bisherigen Sprecher Eckhard Stratmann Mertens und Wolfgang Czapracki Mohnhaupt legten in einem Pressegespräch eine beeindruckende Bilanz ihrer 15-jährigen Arbeit vor. Martin Lensing schreibt an die Mitglieder der Initiative: Für eure langjährige, basisdemokratische und aufopferungsvolle Arbeit als Sprecher der Bürgeriniative gegen die DüBoDo möchte ich euch persönlich und auch im Namen der Mitglieder der BI herzlich danken. Jeder, der die letzten 15 Jahre mitgearbeitet hat, weiß, welcher immense Einsatz und Aufwand erforderlich war, um den Widerstand zu organisieren und zu koordinieren. Ihr habt diesem Widerstand Gesichter und Inhalte gegeben und ihn nimmermüde öffentlich gemacht. Besser kann man eine solches ehrenamtliches Unternehmen nicht organisieren! Der Widerstand ist jedoch nicht zu Ende. Auch in Zukunft wird die BI alle möglichen Optionen nutzen, um den Bau der DüBoDo zu verhindern.
Die Soziale Liste im Rat empfindet den kürzlich gemachten Vorschlag der Industrie und Handelskammer, dass die Stadt Bochum das Areal des ehemaligen Justizzentrums kaufen soll, als kontraproduktiv und schreibt: „Da das neue Justizzentrum im Gebäude und zum großen Teil auf dem Gelände des ehemaligen Gymnasiums am Ostring entstehen soll, ist nicht nur die Soziale Liste davon ausgegangen, dass hier ein Grundstückstausch erfolgt. In dieser Angelegenheit hat die Soziale Liste bereits im April eine Anfrage gestellt, deren Beantwortung derzeit immer noch aussteht. Die Soziale Liste im Rat fordert daher die Verwaltung auf, die Grundstücksangelegenheit zu klären und die Anfrage umgehend zu beantworten. Im übrigen bekräftigt die Soziale Liste im Rat ihren Standpunkt in der Innenstadt kein weiteres neues Einkaufszentrum zu schaffen und stattdessen das Areal zusammen mit dem Husemannplatz für die Bürgerinnen und Bürger weitgehend zum Verweilen und zur Erholung zu nutzen.“
Um 18.30 Uhr gibt es heute im Sozialen Zentrum ein Kreativ-Treffen, auf dem überlegt werden soll, wie es mit dem Protest gegen die Macht der Banken weitergehen soll. Dabei soll darüber nachgedacht werden, mit welchen Formen möglichst viele Menschen zu Agierenden werden. Die weltweiten Aktionen haben schließlich deutlich gemacht, dass es nicht mehr stimmt, was viele Leute lange geglaubt haben: Man könne doch nichts verändern. Wenn genügend viele Menschen richtig aktiv werden, dann ändern sich auch gesellschaftliche Machtverhältnisse. Am letzten Donnerstag sind z. B. einige Aktive nach der Demonstration noch in die Commerzbank und in die Santander Bank gegangen und haben dort mit den Beschäftigten diskutiert. Es herrschte große Nervosität in den Geldinstituten.
Am Freitag, den 28. Oktober zeigt der notstand um 19:30 Uhr im Sozialen Zentrum den Dokumentarfilm „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag – die Mainzer wird geräumt“ von Katrin Rothe. Mit den Worten des Filmtitels wird Osswalt Buss am 12. November 1990 von einer Mitbewohnerin geweckt. Am Abend zuvor hatte er noch in einer Kneipe in der Straße friedlich in seinen Geburtstag hinein gefeiert. In der Ankündigung des Films heißt es: „Den gesetzesfreien Raum nach dem Herbst ‘89 will keiner aufgeben. Binnen weniger Monate gab es über 100 besetzte Häuser im Ostteil der Stadt. Die teilweise noch vom Krieg zerstörten Häuser gehörten niemand, die Eigentumsverhältnisse waren offen. mehr…
Sonntag 23.10.11, 20:49 Uhr
Die Verwertung des Besitzes der deportierten Juden in Bochum
Am Donnerstag, den 27. Oktober referiert Hubert Schneider um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer über die Arisierung in Bochum. In de Ankündidung heißt es: »Auch in Bochum waren das Finanzamt und das städtische Wohlfahrtsamt am ganz legalen Raub jüdischen Eigentums nach der Deportation beteiligt. Allerdings gab es in Bochum, anders als etwa in Hamburg oder Berlin, keine öffentlichen Versteigerungen des Besitzes der deportieren Juden. Vor Kriegsende wurden die bei dem ‚legalen Raub’ erstellten Inventarlisten vernichtet, was die Wiedergutmachungsverfahren für die Opfer wesentlich erschwerte. Dr. Hubert Schneider ist Vorsitzender des Vereins Erinnern für die Zukunft e.V. und veröffentlichte zuletzt „Die ‚Entjudung‘ des Wohnraums – ‚Judenhäuser‘ in Bochum“.
Klaus Kuliga, der Vorsitzende des ADFC Bochum, macht darauf aufmerksam, dass Bogestra und Stadt Bochum ein Radverkehrsverbot auf der Hauptstraße in Langendreer zwischen Elsterstraße und Stiftstraße planen. Der Radverkehr soll der Straßenbahn zum Opfer fallen. Er schreibt: „Genau diese Planungsidee war vor etwa 3 Jahren der Auslöser für den Einspruch des ADFC Bochum gegen die laufenden Planungen für die Linie 310 in Langendreer. Die WAZ hatte berichtet. Damals hatten Bogestra und Stadt Bochum umgehend beteuert, an ein Radverkehrsverbot sei in Wirklichkeit gar nicht gedacht. Ende September 2011 hat die Bogestra nun in Arnsberg eine geänderte Planung vorgelegt, die genau dieses fahrradfeindliche Verkehrsverbot festschreiben soll. mehr…
Das geplante und jetzt Musikzentrum genannte Konzerthaus in Bochum hat es nicht unter die Top 10 im Schwarzbuch des Bunds der Steuerzahler geschafft. Es ist damit nur eine eher normale Verschwendung von öffentlichen Mitteln. O-Ton Schwarzbuch: »Das Musikzentrum, wie es inzwischen genannt wird, sollte verhindert werden. Erstens: Weil die Betriebskosten eines Konzerthauses schnell in einen siebenstelligen Bereich gelangen können, wie es bei vergleichbaren Häusern zu sehen ist. Zweitens: Weil zu befürchten ist, dass, wie bei fast allen öffentlichen Bauten, die Baukosten über den veranschlagten Kosten liegen werden und die Stadt dann zahlen muss. Drittens: Weil das Konzerthaus angesichts der nahe liegenden Konzerthäuser in Essen und Dortmund nicht erforderlich ist und zudem den bereits bestehenden Häusern schaden wird.« Zum Bericht im Schwarzbuch.
Im Rahmen des „politischen Dienstags“ lädt der AStA der Ruhr-Uni am 25. Oktober um 18:30 Uhr im Kulturcafé zu einem Vortrag ein unter dem Titel: ‚Über Rowdys und „Fidschis klatschen“‘ in der Ankündigung heißt es: »Obwohl die Implosion der DDR als friedliche Revolution in die Geschichtsbücher einging, war in der Zeit zwischen den Leipziger Montagsdemos 1989 und der “Wiedervereinigung†Gewalt gegen “Ausländer†und nicht dem urdeutschen Ideal entsprechende Menschen eine alltägliche Erscheinung. Die Progrome von Hoyerswerda und Rostock untermauerten das Stereotyp, dass der „Osten“ ein riesiges Potential von neonazistischen Jugendlichen besaß. Doch woher kamen plötzlich diese gewaltbereiten jungen Männer, die 1990 in den Innenstädten „Volksjustiz“ an vietnamesischen Hütchenspielern ausübten? mehr…
Etwa 300 TeilnehmerInnen kamen heute zu einem weiteren Protest gegen die Macht der Banken auf den Husemannplatz. Sehr konzentriert hörten die Anwesenden einer Reihe von Beiträgen zu, die darstellten, an welchen Verbrechen z. B. die Deutsche Bank beteiligt ist. Michael Schmeichel und Peer Wollnik (Foto rechts) berichteten dabei über eine Kampagne von „Food Watch“. In dem Report „Die Hungermacher“ wird aufgezeigt, „wie Deutsche Bank, Goldman Sachs & Co. auf Kosten der Ärmsten mit Nahrung spekulieren“. Am Montag, den 24. 10. ist um 18.30 Uhr ein Treffen im Sozialen Zentrum, bei dem geplant wird, wie der Protest weitergeht. Eine Bildergalerie vom heutigen Protesttag.