Die aktuelle Ausgabe des sozialen Straßenmagazins bodo macht einen Besuch auf dem Wagenplatz und fragt, wie es sich im Bauwagen lebt. bodo deckt auf, wie in Dortmund zugunsten der Stadtfinanzen nicht nur Prostituierte, sondern auch schwule Szeneeinrichtungen mit der sogenannten „Vergnügungssteuer“ abkassiert und letztlich vertrieben werden. In der Dortmunder Nordstadt fragt das Straßenmagazin, wo die Roma sind, besucht die Macher des Roto-Theaters und macht eine interreligiöse Stadtführung. bodo-Redakteure fragen, was dran ist an der Utopie eines kreuzungsfreien Fahrradschnellwegs entlang des „Ruhrschleichwegs“ A40 und wer in Crange tausende Kirmesfahrzeuge mit Maßband und Computer zentimetergenau platziert. Dazu: „Summertime im Pott“, ein brasilianischer „Langzeitstudent“ im Verkäuferporträt, der Loveparade-Jahrestag, eine Rezension des neuen „Ruhrbarone Printding 3“, eine Kaffeehaus-Wissenschaftlerin in Unna, EHEC-Verschwörungstheorien und wilde Kräuter, uvm.
Am Dienstag, den 5. Juli findet um 18.30 Uhr im Sozialen Zentrum eine Veranstaltung zum Thema „Bundeswehr raus aus Schulen!“ statt. Das Bochumer Friedensplenum, die Linksjugend [’solid] und die SDAJ laden ein. Referent ist Robin Cramer von der LandesschülerInnenvertretung. Auch Felix Oekentorp Landessprecher der DFG-VK NRW hat sein Kommen zugesagt. Zum Hintergrund: Spätestens nachdem die Wehrpflicht abgeschafft worden ist, haben die Militärs riesige Schwierigkeiten, genügend Nachwuchs zu rekrutieren. Der Werbeetat wurde zwar gigantisch erhöht und die schwarz-gelbe Landesregierung schloss sogar eine Kooperationsvereinbarung mit der Bundeswehr ab, die den Zugang der Militärs in die Schulen erleichtert, doch es fehlen immer noch junge Leute, die Kriegsdienst leisten wollen. Landes- und BezirksschülerInnenvertretung habe eine Kampagne gestartet, mit der die Schulen entmilitarisiert werden sollen. Diese Veranstaltung soll dazu dienen, in Bochum weitere MitstreiterInnen z. B. auch unter den Eltern und LehrerInnen zu gewinnen. Aber auch SPD und Grüne sollen bedrängt werden, die Kooperationsvereinbarung der Landesregierung mit der Bundeswehr zu kündigen, damit es demnächst heißt: „Schulfrei für die Bundeswehr!“
„Jetzt bekomme ich aber doch Angst“, meinte heute früh eine Schülerin, als sie aus dem Hauptbahnhof kam und das gewaltige Polizeiaufgebot sah. Nach einer kurzen Beratung mit ihren FreundInnen ging sie dann doch zur Schulstreik-Demo. Etwa 600 SchülerInnen hatten sich hier versammelt, um für selbstbestimmtes Lernen, gegen Schulstress und G8 zu demonstrieren. Sie hatten sich von Schulleitungen und der Bezirksregierung nicht einschüchtern lassen, die den SchülerInnen mit Strafen gedroht hatten, wenn sie am Schulstreik teilnehmen. Bei der anschließenden Demonstration durch die Innenstadt skandierten sie immer wieder: „Wir sind hier – wir sind laut, weil ihr uns die Bildung klaut.“ Vor der von einem Polizeiriegel „geschützten“ Hildegardis-Schule (Foto rechts ob) änderten sie ihren Slogan: „Eins, zwei drei, lasst die Schüler frei.“ Auch vor der Goethe-Schule achtete ein Polizeiaufgebot darauf, dass keine SchülerInnen in die Schule gingen. Und dann war da noch der nette Polizist mit dem Fahrrad. Als ihn auf dem Nordring eine Passantin fragte, was da denn los sei, antwortete er: „Das ist eine Schülerdemo. Die demonstrieren gegen soziale Selektion und Schulstress und für mehr Demokratie an der Schule. Das ist eine wichtige Sache.“ Wenn Schulleitungen und Bezirksregierungen auch so einsichtig wären…