Die Soziale Liste Bochum schreibt, dass sie sich an der Kommunalwahl 2009 beteiligen und für alle Wahlbezirke Kandidatinnen und Kandidaten aufstellen wird. Weiter heißt es: »Das kommunale Wahlbündnis wird inhaltlich erneut „Bausteine für eine sozialere Stadt“ und ein kommunales Forderungsprogramm erarbeiten und in der Öffentlichkeit damit vertreten sein. Dabei geht es darum, den neoliberalen Umbau der Stadt zu stoppen und die Macht der „Investoren“, Konzerne und Banken zurückzudrängen und eine soziale und solidarische Stadt zu schaffen. mehr…
Attac campus und BUKO Rhein-Ruhr laden am Dienstag, 18.11., 19.30 Uhr zu einer Veranstaltung im Sozialen Zentrum, Rottstr. 31 ein. Niels Siebert stellt sein Buch „Vergessene Proteste“ vor. In der Ankündigung heißt es: „Internationalismus und Antirassismus 1964-1983: Afrikanische Studierende, die dem SDS 1964 in Westberlin das regelverletzende Demonstrieren beibringen? Ein bei einer antirassistischen Aktion demoliertes Kino 1966? Krawalle während der Frankfurter Buchmesse 1968? Militante Verhinderung einer Abschiebung 1969? Eine Bombe gegen ein Kriegsschiff im Hamburger Hafen im selben Jahr? Fluchthilfe für US-amerikanische Soldaten 1970? Tumulte auf Aktionärsversammlungen 1971? Viele politische Aktivitäten der ‚Neuen Linken‘ sind in Vergessenheit geraten. Im Vortrag wird eine Studierenden- und Internationalismusbewegung geschildert, die sich gegen Kolonialismus und Neokolonialismus, Rassismus und die bundesdeutsche Flüchtlingspolitik richtete. Die Erinnerung an diese mitunter militanten Proteste steht unvermeidlich im Widerspruch zur herrschenden Geschichtsschreibung und gibt Anregungen für die heutige politische Praxis.“
Der Kulturedakteur der Bochumer WAZ und Autor Werner Streletz erhält den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Ausgezeichnet wird er „für sein Gesamtwerk, insbesondere jedoch für seinen Ruhrgebietsroman ‚Kiosk kaputt‘. Zur Pressemitteilung des RVR.
Für Samstag, den 15. November, hat die Bochumer SPD ab 10 Uhr zu einer „Sozial-Konferenz“ ins Jahrhunderthaus eingeladen. Der linke Flügel der Sozialdemokraten hat darauf gedrängt, dass die Partei einen „Dialog zur Weiterentwicklung sozialer Politik“ einleitet. Prof. Strohmeier wird ein Einführungsstatement zum Thema abgeben und dann haben geladene Gäste Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben. Eingeladen sind neben VertreterInnen der Gewerkschaften und der Kirchen vor allem Sozialverbände, Organisationen und Initiativen, die von der Stadt finanziell abhängig sind. Die meisten der Gäste werden sich daher vermutlich mit ihrer Kritik an der von der SPD verantworteten Sozialpolitik in Stadt und Bund etwas zurückhalten. Kritische Stimmen sind ganz offensichtlich auch nicht erwünscht. Die SPD lädt auf keiner ihrer Webseiten zu dem Dialog ein. Nicht einmal als Termin wird die Sozial-Konferenz erwähnt.
Auf Einladung der Sozialen Liste besuchte der kubanische Abgeordnete der Provinz Matanzas, Dr. Yosvany Sánchez Robaina erneut Bochum. Im Mittelpunkt stand dabei ein Gespräch mit dem Betriebsrat von Opel. Die Soziale Liste schreibt: „Franco Biaggiotti, Horst Roch und Markus Bauer informierten über die aktuellen Probleme der Krise in der Automobilindustrie und der betrieblichen Interessenvertretung. Für Opel in Bochum wird dabei die zentralistische Führung des Konzerns General Motors zunehmend zum Problem. Die Betriebsräte informierten Yosvany Robaina über die Bemühungen des Betriebsrates den Standort Bochum durch den Zukunftsvertrag bis 2016 abzusichern. Aber „was im nächsten Jahr kommt, weiß keiner“, sagte Markus Bauer. Derzeit liegen die Produktionskapazitäten bei Opel weit über dem, was gegenwärtig verkauft werden kann. mehr…
Während sich die Offiziellen des Fußballzirkusses tief befriedigt darüber zeigen, dass am letzten Samstag im Stadion an der Castroper Straße Protest gegen eine Nazis-Gruppe laut wurde, wird immer deutlicher, dass von Seiten des Vereins für Leibesübungen (VfL) Bochum wenig gegen Nazis unternommen wird. Jens Höhn, Mitarbeiter des Fanprojekts Bremen sagt in einem Interview: „Ich würde mir wünschen, dass der Ordnungsdienst in allen Stadien so geschult wird, dass er eindeutige Abzeichen und Insignien der rechten Szene besser erkennt. Es ist mir ein Rätsel, wie so ein Plakat überhaupt in Bochum ins Stadion kommen konnte.“ Im Gegensatz zu Werder Bremen weigert sich der VfL Bochum z. B. das Tragen von Thor-Steinar-Kleidung im Stadion zu verbieten. Besonders widerlich ist es offensichtlich im Herrenfußballspiel des VfL Bochum gegen die Turn und Sportgemeinschaft (TSG) Hoffenheim zugegangen. Die Gäste hatten mehrere Spieler mit schwarzer Hautfarbe auf dem Platz. Dies wurde von den Bochumer Fans mit so üblen Sprüchen kommentiert, dass einige ZuschauerInnen die Fankurve verlassen haben.
Im Rahmen der Wanderaustellung „Plantación – Lateinamerika und der Rausch der Bioenergie“ findet am Donnerstag, dem 13.11. um 19.00 Uhr im Sozialen Zentrum, Rottstr. 31, ein Vortrag zum Thema Bioenergie aus Kolumbien statt. Der Titel lautet: „Wie aus Kraftstoff Zündstoff wird“. Referent ist Simon Woyte. Im Anschluss wird eine Hördokumentation des Jenaer Internationalen Studierendenkreis (JISK) über die aktuelle Bioenergiedebatte und deren soziale und ökologische Auswirkungen in Kolumbien vorgestellt.
Am Freitag, 14.11., spielt um 20.00 Uhr BandaBardo im Bahnhof Langendreer. Radio El Zapote schreibt in der Ankündigung: „1993 beginnt in der Toscana eine musikalische Geschichte, die es weiter zu erzählen gilt. BandaBardo wird geboren. Seit dieser Zeit, und einem nun mittlerweile 15-jährigen Bestehen mit 1000 Konzerten, hat sich diese Kapelle zu einer der beliebtesten in Europa entwickelt. Ihre Konzerte sind Partys der musikalischen Hingabe und Zuneigung, besucht von einem zumeist massenhaften Publikum, welches unermüdlich jeden Vers und Song mitsingt und sich in ihrem Italo-Folk-Patchanka-WorldBeat sonnt. Für die Band spricht auch nur ein personeller Wechsel in den vielen Jahren ihrer Existenz. 2003 gesellt sich der gebürtige Kubaner Ramon zu BandaBardo, der die Percussions übernimmt und für weitere Vielfalt sorgt. mehr…
Die Soziale Liste schreibt: »In der Debatte um staatliche Hilfen für die Automobilindustrie und die Nachrichten um einen entsprechenden Brief des Europa-Chefs von General Motors, Carl Peter Forster, u.a., weist die Soziale Liste darauf hin, dass Opel seit vielen Jahren keine Gewerbesteuer mehr in Bochum zahlt. Eine Anfrage der Sozialen Liste in dieser Sache wurde am 30. April 2008 wortreich nicht beantwortet. [Die Antwort im Wortlaut] Konzerne wie Opel/GM konnten sich jahrelang von ihrer sozialen Verantwortung, wie sie auch vom Grundgesetz Artikel 14 vorgeschrieben sind, verabschieden. „Die Zeit ist reif, nach Alternativen wie z. B. der Vergesellschaftung zu suchen, wie sie ebenfalls im Grundgesetz und der Landesverfassung von NRW vorgesehen sind“, äußert sich Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste.«
Am Mittwoch, dem 19.11. um 20 Uhr veranstalten die Hochschulgruppe dielinke.SDS Bochum und linksjugend [’solid] bochum im KulturCafé der Ruhr-Uni ein Konzert gegen Rechts. Es treten auf: Liquid Jam, AKBIRA und broken ballet. In der Ankündigung heißt es: „In einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen existenziell bedroht sind, in der Armut und Perspektivlosigkeit für viele den Alltag bestimmen, entsteht der Nährboden für Fremdenhass und Faschismus. Das Erstarken der extremen Rechten ist auch eine Folge der Kürzung sozialer Leistungen und der massiven Streichung von Kultur- und Freizeitangeboten in unseren Städten und Dörfern. mehr…
„Das Konzerthaus wird nur gebaut, wenn sich dafür ein privater Investor findet.“ Dies war vor fünf Jahren der Kompromiss, mit dem der Widerstand gegen das Millionenprojekt besänftigt wurde. Schließlich gibt es schon drei nicht ausgelastete Konzerthäuser in unmittelbarer Nachbarschaft. Doch es fand sich kein privater Investor, der ein Konzerthaus lukrativ fand. Da wurde die Entwicklungsgesellschaft Ruhr (EGR) als Investor präsentiert – eine hundertprozentige Tochter der Stadt Bochum. Wie SPD und Verwaltung über eine Vielzahl solcher Töchter die wichtigen Entscheidungen der Stadt an den parlamentarischen Gremien vorbei steuern, schildert die BSZ in ihrem Aufmacher: Familienbande: Der Konzern Stadt Bochum und seine Töchter. Mit Blick auf das RUB-Universum wird in der aktuellen Ausgabe der Bochumer Stadt- & Studierendenzeitung verdeutlicht, inwiefern das Projekt „lehrreich“ für neue Lehrideen einen eher bizarren Wettbewerbsakzent setzt: »Studiengebühren, so heißt es im „Hochschulfinanzierungsgerechtigkeitsgesetz“, wurden zum Zwecke der Verbesserung der Lehre und der Studienbedingungen eingeführt. (…) In der Chefetage der Uni scheinen allerdings die Ideen auszugehen, wie das zusätzliche Geld am besten zu verausgaben sei – und das auch noch zweckgebunden. (…) mehr…
Am Sonntag, 16. November findet ab 12.00 Uhr im Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten von Sevim Dagdelen, Linksfraktion eine Sonntagsmatinee zum Thema Gesundheitswesen statt unter dem Motto: „Gesundheit ist keine Ware! Über die Misere im Gesundheitswesen und warum der Deckel weg muss!“ Sevim Dagdelen wird die Gesprächsrunde mit ExpertInnen aus dem Gesundheitswesen moderieren. Als ReferentInnen sind eingeladen: Frank Spieth, MdB und gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion, Agnes Westerheide, ver.di-Sekretärin Fachbereich Gesundheit sowie Michael Voß, Betriebsrat eines Krankenhauses und ver.di Beauftragter für die Kampagne „Der Deckel muss weg“ mehr…
Das Bochumer Anti-Atom-Plenum berichtet über den Castor Protest und den Widerstand gegen das atomare/fossile Imperium in Gorleben und ruft zum Sonntagspaziergang am kommenden Wochenende in Ahaus auf: „Der Castor hat Gorleben erreicht – mit 20 Stunden Verspätung, weil sich überall Menschen entschlossen dem Atommülltransport entgegengestellt und gesetzt haben. Hier ein kleiner Rückblick und vor allem ein erster Ausblick auf die kommende Zeit: 16 000 Menschen, darunter auch viele aus dem Münsterland und dem Ruhrgebiet, sowie 350 Landwirte mit Treckern haben am Samstag in Gorleben demonstriert! Dies war die größte Anti-Atom-Demo in Deutschland seit 2001! Zur selben Zeit blockierten drei AktivistInnen mit einem Betonblock im Gleis an der deutsch-französischen Grenze zwischen Lauterbourg und Wörth für gut 12 Stunden. Ab Samstag blockierten bis zu 1000 Leute das Zwischenlager in Gorleben. Die Straßenblockade wurde gestern Nachmittag geräumt. Den ganzen Sonntag über gab es auf der Schienenstrecke zwischen Lüneburg und Dannenberg Gleisblockaden. Bei den Räumungen setzte die Polizei z. T. Wasserwerfer, Schlagstöcke, Pferde und Pfefferspray ein. mehr…
Radio El Zapote schreibt: „Bedauerlicherweise mussten wir gestern den Medien entnehmen, dass Miriam Makeba nicht mehr unter uns weilt und vorgestern mit 76 Jahren bei einem Benefiz-Konzert in Italien auf der Bühne zusammen gebrochen und später verstorben ist. Als Mama Africa bekannt geworden, war sie die alte Grande Dame afrikanischer Musik mit viel Sonnenschein und dem Mut zum Kampf im Herzen. Immer wieder thematisierte sie agitatorisch und in ihren Liedern die Böshaftigkeiten rassistischer Politik, hier im besonderen die Apartheid in Südafrika unter dem Buren-Regime eines Pieter & Pik Botha. Auch dem Patriachat zeigte sie die Zähne! Dazu eine kleine persönliche Note eines Freundes aus Dortmund: mehr…
Am Sonntag, dem 16.11., findet ab 14.00 Uhr ein Stadtrundgang mit Wolfgang Dominik „Auf den Spuren Ottilie Schoenewalds in Bochum“ statt. Ottlie Schoenewald war die erste Bochumer Frau, die 1919 im Stadtparlament geredet hat. Als Frau und dazu noch als jüdische Deutsche sich politisch zu engagieren, war vielen Bochumer BürgerInnen suspekt. Direkte Anfeindungen vor allem von der langsam sich entwickelnden NSDAP blieben nicht aus. Nach 1933 wurden sie und ihr Mann, einer der bekanntesten Bochumer Rechtsanwälte, rassistisch und sozial geächtet. 1938 konnten die beiden im letzten Augenblick aus dem faschistischen Deutschland flüchten. Der Stadtrundgang soll Ottilie Schoenewald und ihr Leben im Bochum der Weimarer Republik und vor allem im Faschismus etwas näher bringen. Die VHS bietet diesen Stadtrundgang an. Treffpunkt ist an der Glocke auf dem Rathausplatz.