Norbert Kozicki, Bildungsreferent bei den Falken, weist darauf hin, dass der Anteil von „ungelernten“ jüngeren Arbeitslosen in Bochum und Herne noch höher ist, als es der DGB kürzlich in einer Mitteilung beschrieb: „Im Zusammenhang mit der neuen Studie der Bertelsmann Stiftung zum Thema „Ungelerntenquote unter 25jährigen“ wird häufig der Fehler gemacht, dass diese Quote auf die Arbeitslosen 25-jährigen bezogen wird. Das ist nach Auskunft der Pressestelle der Bertelsmann Stiftung nicht zutreffend. Die ermittelte Ungelerntenquote von 35% für den Agenturbezirk Bochum/Herne bezieht sich auf alle 25-jährigen abzüglich der Studierenden. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied und verdeutlicht, dass hier die Problemdimension noch größer ist.“
Freitag 28.09.07, 10:00 Uhr
Arbeitsmarktbericht der Arbeitsagentur für Bochun und Herne
Die Arbeitsagentur hat ihren Arbeitsmarktbericht für den Monat September vorgelegt. In Bochum und Herne gibt es jetzt 43.985 EmpfängerInnen von ALG II. Im Vormonat waren es 44.534. Sozialgeld erhalten 17.106 Menschen, 137 weniger als im August. Auch die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist fast unverändert geblieben: im September 30.851. Im August waren es 31.234. Zusätzlich waren 2.126 Menschen in Beschäftigungsmaßnahmen untergebracht. Die Zahl der Ein-Euro-Jobs stieg auf 2.128. Wie viele Jugendliche noch ohne Ausbildungsplatz sind, verrät der Arbeitsmarktbericht dieses Mal nicht. Das soll erst Mitte des Monats auf einer Pressekonferenz mitgeteilt werden. Das ganze als Erfolgsstory: Der Arbeitsmarktbericht September 07 der Agentur für Arbeit.
Am Montag haben die Bochumer Stadtwerke in einer Presseverlautbarung mitgeteilt, dass ihr Geschäftsführer Dietmar Spohn in Salzburg einen Vertrag unterzeichnet hat „zur schlüsselfertigen Erstellung eines Steinkohlekraftwerkes mit einer Nettoleistung von 750 Megawatt.“ Der Pressemitteilung ist ein sehr schönes Männer-Foto mit Frauengemälde im Hintergrund beigefügt. Am Mittwoch hat die Linksfraktion in einer Presseerklärung festgehalten: „Die Stromproduktion durch Steinkohlekraftwerke produziert besonders viel klimaschädliches CO 2, nämlich doppelt so viel wie Gaskraftwerke.“ Sie fordert den Stopp der Kohlekraftwerksplanung. Heute am Donnerstag meldet sich daraufhin die SPD mit einer Presseerklärung zu Wort. Sie geht mit keiner Silbe auf das gerade beschlossene Kohlekraftwerk ein und verkündet: „Ab 2008 sollen alle städtischen Gebäude mit Öko-Strom versorgt werde.“ Und am morgigen Freitag berichtet dann die WAZ: „Die Nachfrage nach Öko-Strom geht nach oben,“ sagte Stadtwerke-Vorstand Dietmar Spohn der WAZ gegenüber. Man werde weiterhin auf erneuerbare Energie setzen.“ Das ist der selbe Dietmar Spohn, der sich in Salzburg ablichten ließ, als er den Vertrag über die CO 2 Schleuder unterzeichnete. Das war am Montag.
Das Bundesverwaltungsgericht Leipzig hat heute entschieden, dass die örtlichen Behörden Maßnahmen zur Abwehr gesundheitlicher Beeinträchtigungen durch Feinstaub nicht mit der Begründung ablehnen dürfen, es gebe noch keinen Aktionsplan. Dazu erklärt Christian Michalak, Mitglied im grünen Kreisvorstand: „Das Urteil bestätigt unsere grüne Forderung nach konkreten Maßnahmen zur Feinstaubreduzierung. Die Stadt darf sich nicht weiter um ihre Verantwortung drücken. An mindestens 22 Stellen in Bochum werden die Grenzwerte überschritten. Hier wird die Gesundheit der Menschen fahrlässig aufs Spiel gesetzt. Die Stadt sollte nicht die erste Klage von AnwohnerInnen abwarten, bevor endlich gehandelt wird.“ Näheres.
Das Mieterforum Ruhr und das Habitat Netz laden am kommenden Samstag zu einem internationalen englischsprachigen Workshop „Zwangsräumungen und Globalisierung“ ein. In der Einladung heißt es: „Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation COHRE (Centre on Housing Rights and Evictions, Genf) wurden zwischen 2003 und 2006 ca. 4,3 Mio Menschen für große Städtebauprojekte, für Mega-Events wie Olympiaden, für Straßenbaumaßnahmen und Stadtsanierungen vertrieben. Davon entfallen etwa ca. 2,1 Mio. Vertriebene in Asien und ca. 1,9 Mio. in Afrika. Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Alltäglich Zwangsräumungen von Mietern und ärmeren Bewohnern in Nord-Amerika und Europa sind darin nicht enthalten. Eine wesentliche Ursache der Zunahme der Zwangsräumungen ist der internationale Standortwettbewerb der Städte um Investoren und ein Stadtbild, das für gehobene Mittelschichten attraktiv ist. Armensiedlungen passen da nicht ins Bild. Vor allem in boomenden Schwellenländern entstehen hochgradig spekulative Immobilienmärkte, die die Wohnbedürfnisse der Armutsbevölkerung missachten. In Freihandelszonen und bei großen Entwicklungsprojekten werden neben Arbeitsschutzrechten auch die Land-Rechte der einheimischen Bevölkerung verletzt. Generell ist es neben der Privatisierung also die wirtschaftliche Globalisierung für die massenhafte Verletzung des Menschenrechts auf Wohnraum mit verantwortlich ist. Ebenso wie für die wachsende Unsicherheit des Wohnens im ‚Norden‘.“ Näheres.
In dem Seminar begeben sich die JungdemokratInnen/Junge Linke (JD/JL) auf die Spuren der ArbeiterInnenbewegung der Weimarer Republik. Neben der Frage nach der „Revolution“ der ArbeiterInnen in Deutschland wird ein besonderes Augenmerk auf die verschiedenen gesellschaftlichen und organisatorischen Konzepte gelegt.Ein Exkurs zur ArbeiterInnenwiderstand gegen das NS-Regime darf natürlich nicht fehlen. „Bei aller historischen Betrachtung,“ schreiben die JD/JL, „dient uns der Blick zurück gleichsam als ein Blick nach vorne – Nur wer Geschichte versteht, kann aus ihr lernen! Näheres.
Die Soziale Liste Bochum widerspricht Überlegungen zur Verlagerung des Berufskollegs und der techn. Berufsschule aus der Bochumer Innenstadt. Aus Sicht der Sozialen Liste ist die Berufsschule mit ihrem großen Einzugsbereich für die Innenstadt von hoher Bedeutung. „Doch während die Stadt Bochum mit ihren Hochschulen wirbt und diese auch als positiven Standtortfaktor sieht“, so die Soziale Liste, „geschieht dies mit der beruflichen Bildung und den Berufsschulen nur ungenügend.“ „Hier sehe ich einen echten Handlungsbedarf, um den Stellenwert von beruflicher Bildung und Ausbildung deutlich zu machen und für mehr Ausbildungsplätze tätig zu werden“, äußert sich Ratsmitglied Günter Gleising. Mit einer schriftlichen Anfrage zur Ratssitzung am 18. Oktober 2007 hat die Soziale Liste im Rat Fragen zum Bestand und zur Sanierung des Berufskollegs und der techn. Berufsschule gestellt. Näheres.
Pressemitteilung der Sozialen Liste vom 26.09.2007
Mittwoch 26.09.07, 17:26 Uhr
Soziale Liste fragt nach dem Stellenwert der beruflichen Bildung und Ausbildung in Bochum:
Die Soziale Liste Bochum widerspricht jüngsten Überlegungen zur Verlagerung des Berufskollegs und der techn. Berufsschule aus der Bochumer Innenstadt. Aus Sicht der Sozialen Liste ist die Berufsschule mit ihrem großen Einzugsbereich aus dem mittleren Ruhrgebiet für eine lebendige, auch junge, Bochumer Innenstadt von hoher Bedeutung. Auch ist der Standort der Berufsschulen am Ostring mit ihren Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr außerordentlich günstig. Doch während die Stadt Bochum mit ihren Hochschulen wirbt und diese auch als positiven Standtortfaktor sieht, geschieht dies mit der beruflichen Bildung und den Berufsschulen nur ungenügend. „Hier sehe ich einen echten Handlungsbedarf, um den Stellenwert von beruflicher Bildung und Ausbildung deutlich zu machen und für mehr Ausbildungsplätze tätig zu werden“, äußert sich Günter Gleising, Ratsmitglied der Sozialen Liste.
Auch spiegeln die Gebäude der Berufsschulen in besonderer Weise die Architektur der Nachkriegszeit wider. Gerade weil schon einige öffentliche Gebäude aus dieser Zeit abgerissen wurden (Stadtbad), sind die Berufsschulen ebenso erhaltenswert wie der Hauptbahnhof und die V + W – Akademie. Die Soziale Liste im Rat spricht sich deshalb für die Auflösung des angehäuften Sanierungsstaus aus. Denn der Sanierungsbedarf für die Berufsschulen ist offensichtlich. Bauliche Mängel sind schon von weitem sichtbar. Seit Jahren sind Teile der Gebäude abgesperrt.
Mit einer schriftlichen Anfrage zur Ratssitzung am 18. Oktober 2007 hat die Soziale Liste im Rat Fragen zum Bestand und zur Sanierung des Berufskollegs und der techn. Berufsschule gestellt und erwartet entsprechende Antworten der Verwaltung hierzu.
Im Einzelnen lauten die Fragen:
1. Wie umfangreich und hoch werden die Kosten für eine dringend notwendige Sanierung der techn. Berufsschule und des Berufskollegs geschätzt?
2. Gibt es aktuelle Pläne und einen Zeitplan für die Sanierung, einschließlich der Finanzierung?
3. Welche Pläne zur Verlagerung der Berufsschule gab es? Gibt es aktuelle Überlegungen die Berufsschule zu verlegen?
5. Welche städtebaulichen Überlegungen gibt es für die Bauten der Berufsschule am Ostring? Stehen die Gebäude unter Denkmalsschutz? Ist ihr dauerhafter Schutz geplant?
6. Wie schätzt die Stadtverwaltung die Bedeutung der Berufsschule für das Image der Stadt ein? Ist die Verwaltung bereit, eine Bestandsgarantie für die Berufsschule am Ostring zu geben?
Die Linke im Rat schreibt: »Die Klimakatastrophe ist eines der dringendsten Probleme unserer Zeit. Die Linke im Rat sieht für Bochum besonders die Stadtwerke mit ihrer Energiepolitik in der Verantwortung. „Die Stromproduktion durch Steinkohlekraftwerke produziert besonders viel klimaschädliches CO 2, nämlich doppelt so viel wie Gaskraftwerke“, erläutert Uwe Vorberg von der Linksfraktion, „trotzdem beteiligen sich die Stadtwerke an Neubauten für Kohlekraftwerke wie in Lünen. Das sehen wir kritisch.
“Mit einem Moratorium soll solchen Neubauten zeitlich befristet ein Riegel vorgeschoben werden. Die Linke im Rat fordert, dass bis Ende Januar 2008 keine weiteren Beteiligungen der Stadtwerke an Kohlekraftwerken vorbereitet werden. Diese Zeit soll nach Vorstellung der Linken dazu genutzt werden, eine Klimakonferenz in Bochum einzuberufen und deren Ergebnisse in die weiteren Entscheidungen einzubeziehen. mehr…
Der DGB Ruhr-Mark schreibt: »„Jeder dritte Arbeitslose unter 25 Jahren in Bochum steht ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung da“, so Michael Hermund vom DGB Ruhr-Mark. Damit zählt die Stadt Bochum zum Schlusslicht in NRW. „Die Perspektive, mit diesem Manko einen Job zu finden, sei dürftig“, so Hermund weiter. Die Bertelsmann Stiftung stellte in einer aktuellen Studie fest, dass gerade in Bochum besonders viele junge Arbeitslose unter 25 Jahren ohne Ausbildung dastehen. Laut dieser Studie liegt der Bundesdurchschnitt bei unter 25-jährigen Arbeitslosen bei 22 %, in NRW beträgt er 28 %. Deutlich über dem NRW Schnitt liegt die Stadt Bochum mit 35 %. mehr…
Das Nord-Süd Büro des Bahnhofs Langendreer schreibt: „Bochum steht im Zeichen der Fairen Woche. Nach dem Aktionstag am vergangenene Freitag, mit Produkten und Infos, Probierhäppchen, Kaffee und Musik in der Innenstadt sind ab Freitag den 28. 9. Informationen rund um den fairen Handel als Ausstellung im Kinocafé vom Bahnhof Langendreer zu sehen. »Immer billiger kaufen« geht auf Kosten sozialer sowie ökologischer Standards. Es geht auf Kosten von Beschäftigten hier in Deutschland und auf Kosten jener Menschen, die weltweit die Billigwaren produzieren. mehr…
Dienstag 25.09.07, 20:00 Uhr
Donnerstag, 27. September, 20.00 Uhr Bahnhof Langendreer:
Radio El Zapote schreibt in der Einladung für das Konzert am Donnerstag: »Kristi Stassinopoulou stammt aus Athen und darf durchaus aufgrund ihrer musikalischen Geschichte als große lyrische Ikone & griechisches Kulturexportgut bezeichnet werden. Mit Stathis Kalyviotis als ewiger Begleiter haben ihre Alben für internationale Beachtung gesorgt. Schon 1978 sang sie als „ Maria Magdalena „ in der griechischen Produktion der Rock-Oper „ Jesus Christ Superstar“ von Tim Rice und Andrew Lloyd Webber, 1983 repräsentierte sie Griechenland auf dem Eurovision Festival in München. Hunderte Konzerte und bekannte Festivals weltweit schlossen sich bis heute an: z.B. Montreal Jazz Festival, Spanien, Kroatien, Israel, Armenien, BRD./ u.a.Kemnade International in Bochum 2001 oder der WOMEX-Weltmusikmesse in Essen 2002, Tourneen in den USA, Canada , Brasilien oder Live-Auftritt bei Charlie Gillets BBC – London Live Radioshow…, auch hat sie 2 Bücher als Schriftstellerin veröffentlicht. mehr…
Am Montag, dem 17.09. gegen 15.00 Uhr wurde ein 54-jährige iranischer Asylsuchender ohne Bewusstsein im Flüchtlingsheim Ohler Straße 100 in Plettenberg gefunden. Er reiste im Januar 2003 mit seiner Ehefrau und ihren beiden Söhnen (21 und 13 Jahre alt) nach Deutschland ein. Sie hofften, als Asylberechtigte anerkannt zu werden. Der Antrag wurde im Dezember 2003 abgelehnt. Obwohl ein ärztliches Attest aus dem Jahr 2005 „schwere Traumatisierungen in der Heimat infolge der politischen Verfolgung mit Folterungen, die zu Kopfverletzungen führten“ bescheinigt, konnten keine Abschiebehindernisse geltend gemacht werden. Die Familie wird seit mehr als vier Jahren durch die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V. (MFH) psychosozial begleitet. Die MFH schreibt, dass der aktuelle Suizidversuch nicht der einzige Fall im Flüchtlingsheim Ohler Straße 100 in Plettenberg ist: „Wir fordern, dass durch Vertreter des Landes NRW unter Beteiligung von Vertretern der Flüchtlingsorganisationen herausgefunden wird, ob zwischen den Lebenssituationen der Flüchtlinge und den Suizidversuchen ein Zusammenhang besteht und existiert.“ Näheres.
Thomas Schmidt von den Amig@s des „Movimento Sem Terra“ (Landlosenbewegung) berichtet am Mittwoch, dem 26.9. um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer über die Zusammenhänge von sog. Biodiesel und Agrobuisiness, Energie und Ernährung, Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und Landvertreibung. In der Einladung heißt es: „Wem gehört das Land? Diese Frage hat die ganze Geschichte Brasiliens geprägt und stellt sich in den letzten Jahren neu und mit neuer Schärfe. Die jahrelange Exportorientierung der brasilianischen Landwirtschaft hat sich durch die Produktion von Äthanol und Agrardiesel noch deutlich zugespitzt. Erneut werden wie schon in den 70er Jahren riesige Flächen mit Zuckerrohr bepflanzt und alte Zuckerrohrfabriken reaktiviert. Diesen Monokulturen fällt auch der Regenwald zum Opfer.“ Näheres.
Anlässlich des Weltkindertages hat Die Linke Bochum auf ihrer Mitgliederversammlung eine Resolution zum Thema Kinderarmut beschlossen, in der es u.a. heißt: „Insbesondere fordern wir, für Kinderbekleidung und Schulbedarf unverzüglich wieder einmalige Beihilfen zu zahlen, die Bundesländer und die Kommunen zum Ausbau der Ganztagsbetreuung in allen Altersgruppen zu verpflichten und sie dabei finanziell zu unterstützen. Jetzt muss auch vor Ort gehandelt werden. Die Kommune muss sicherstellen, dass Bedürftige einen Rechtsanspruch auf kostenloses Schulmaterial, kostenlose Schülerbeförderung und kostenloses Schulessen erhalten. Hartz-IV-BezierherInnen und GeringverdienerInnen sollen ihre Kosten zurück erstattet bekommen, wenn Sie für ihre Kinder für die Schule einen Ranzen, einen Atlas oder etwa einen Taschenrechner kaufen müssen.
Mit leerem Magen lernt sich’s schlecht: Mahlzeiten an Ganztagsschulen müssen für Kinder von Hartz-IV-BezieherInnen und GeringverdienerInnen kostenlos sein. Wir nehmen die Verantwortlichen hier in Bochum in die Pflicht. Sie müssen mehr tun gegen den Skandal der Kinderarmut in einem reichen Land. Die Beschlüsse des Rates halten wir nicht für ausreichend.“ Im Wortlaut