Archiv für den Monat: Mai 2007


Günter Gleising (Soziale Liste) zur Debatte um die Wirtschaftsförderung im Rat der Stadt Bochum am 10. Mai 2007:
Freitag 11.05.07, 14:00 Uhr
Soziale Liste: Für eine Wirtschaftsförderung im Interesse der Bürgerinnen und Bürger

„Die Anträge der bürgerlichen Opposition sind ein Basar der alten Hüte!“

Heute geht es um die Frage ob und möglicherweise wie die Bochumer Wirtschaftsförderung neu organisiert werden soll?
Geht man nach den jüngsten, uns alle vorliegenden, Jahresbericht 2006 der Wirtschaftsförderung Bochum, so sind überhaupt keine Veränderungen notwendig. Wirtschaftsdezernent Aschenbrenner spricht in diesem Zusammenhang von der „bewährten Arbeit der Wirtschaftsförderung“ und verweist auf Erfolge, wie die Entscheidungen von BP und GEA für den Standtort Bochum. Positive Zeichen im Jahr 2006 hätten auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Bochum gesetzt. Mit einem intensivierten Standortmarketing und der Initiative Bochum 2015 sieht Herr Aschenbrenner Wegmarken „für die künftige Arbeit“ angesteckt. Auch die Arbeit des „Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Grundstücke wird positiv dargestellt. Dort wurden Beschlüsse gefasst, die Voraussetzung für
6 Betriebsverlagerungen
4 Erweiterungen
und 1 Neunsiedlung geschaffen haben.

Diese Bilanz der Wirtschaftsförderung wird offensichtlich weder von der bürgerlichen Opposition (CDU, UWG, FDP) noch von der Rathauskoalition geteilt. Wie anders ist es zu verstehen, das heute verschiedene Anträge vorliegen, die der Wirtschaftsförderung mehr oder weniger das Misstrauen aussprechen.
Die Diskussion um die Wirtschaftsförderung wird nun schon seit Jahren in einer Art von ideologischer Verbissenheit geführt. Frei nach dem Motto: „Privat ist immer besser“.
Schon im Jahr 2002 stellte die CDU einen entsprechenden Antrag, der vor einiger Zeit von der UWG und FDP aufgewärmt wurde. Im Kern geht es bei der Kritik um die Vermutung bzw. Behauptung, dass sich die Aufgabenstellung einer städtischen Wirtschaftsförderung dramatisch verändert hätte. Schlussfolgerung aus diesem konstatierten Zustand: Schnellst mögliche Auflösung des „Amtes für Wirtschaftsförderung“ wie es die FDP fordert und die Gründung einer GmbH unter Einschluss der EGR wie es CDU und UWG gemeinsam favorisieren.
Etwa ins gleiche Horn stieß Herr Fleskes auf dem Unterbezirksparteitag der SPD vor einiger Zeit, als er vorschlug die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung in einer Gesellschaft zu bündeln“. (RN 27. 9. 06)
Interessant an all diesen Vorschlägen ist; sie werden als neu verkauft, sind aber in Wirklichkeit „alte Hüte. Jawohl – sie sind alter Wein in neuen Schläuchen!
Schon 1988, also vor 19 Jahren, hat die Stadt Duisburg ihre Wirtschaftsförderung in eine eigenständigen GmbH, der GFW (Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH) ausgegliedert. Die Stadt Oberhausen hat die ENO (Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH) geschaffen und auch Essen hat schon vor längerer Zeit eine GmbH für die Wirtschaftsförderung gegründet.
Jetzt müsste doch die Frage erlaubt sein, ob diese Städte in den letzten Jahren mit ihrer Wirtschaftsförderungspolitik bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit besonders erfolgreich waren?
Waren sie nicht!
Gemessen an der Arbeitslosenquote liegen alle drei Städte seit vielen Jahren deutlich über der von Bochum.
Legt man die Arbeitslosenquote als Indikator zugrunde, stehen andere Städte deutlich besser da als Essen, Duisburg und Oberhausen.
Zum Beispiel Bottrop. Diese Stadt hat die klassische Struktur der Wirtschaftsförderung, die Arbeitslosenquote liegt bis zu 3 % unter der der genannten Städte. Die niedrigste Arbeitslosigkeit im weiten Umfeld verzeichnet die Stadt Velbert. Die Mittelstadt im Bergischen hat ebenfalls eine „klassische“ Wirtschaftsförderung.
Es ist aus unserer Sicht mehr als zweifelhaft, ob eine ausgliederte Wirtschaftsförderung „erfolgreicher“ arbeitet. Offensichtlich ist das wahre Ziel der bürgerlichen Opposition, die Wirtschaftsförderung verstärkt den Interessen das Kapitals- und der Wirtschaft unterzuordnen!
Was uns die bürgerlichen Oppositionsparteien als Fortschritt verkaufen wollen, entpuppt sich aus unserer Sicht als eine „Bilanzierung auf Unternehmerart“.
Die Wirtschaftsförderung und der „Konzern“ Stadt Bochum mit seiner „wirtschaftlichen Betätigung“, wie er im Beteiligungsbericht 2006/07 der Kämmerei dargestellt wird, soll immer stärker der kapitalistischen Logik unterworfen werden. Ja, die wirtschaftliche Betätigung im Rahmen der „kommunalen Daseinsvorsorge“ soll den Städten unmöglich gemacht werden, wie es die Landesregierung mit der Änderung der Gemeindeordnung plant. Das ist dann die zweite Seite der Medaille der Anträge von CDU, UWG und FDP.
Warum will nun auch die Rathaus-Koalition eine Änderung?
Der jetzt vorliegende Antrag der Koalition orientiert sich am Dortmunder Modell eines städtischen Eigenbetriebes, wie er dort schon vor 10 Jahren geschaffen wurde.
Das Modell Eigenbetrieb der Stadt mit dem AWG-Ausschuss als Werkausschuss nach § 114 der GO hat den Vorteil, dass Information, Transparenz, Mitwirkung und Kontrolle des Rates deutlich besser gewährleistet wäre als bei einer ausgegliederten GmbH.
Wenn die soziale Liste diesem Antrag trotzdem nicht zustimmt, dann aus den folgenden Gründen.
Der jetzt vorliegende Antrag ist offensichtlich ein Kompromiss der derzeitigen verschiedenen Kräfte und Meinungen innerhalb Koalition.
Die Charakterisierung des Antrages der SPD im AWG-Ausschuss war daher äußerst aufschlussreich. Dort wurde der Antrag wie folgt dargestellt:
1. Dieser Antrag ist nicht der große Wurf. Aber, der 1. Schritt zu dem was
UWG, CDU und FDP wollen.
2. Der Antrag lässt offen, ob später eine GmbH gebildet wird.
Im Klartext: Wenn sich die Mehrheitsverhältnisse im Rat ändern, ist die SPD offensichtlich zudem bereit, was Herr Fleskes und Herr Mitschke wollen. Die Ausgliederung der Wirtschaftsförderung aus der Struktur der Stadtverwaltung und der Kontrolle des Rates.
Die Soziale Liste lehnt diese Politik ab.
Aus Sicht der Sozialen Liste muss die Wirtschaftsförderung ein Instrument der Stadt Bochum und ihrer gewählten Organe bleiben, sie ist ein wichtiger Teil der kommunalen Selbstverwaltung.
An die Qualifizierung, Modernisierung und Verbesserung der Wirtschaftsförderung haben wir folgende Anforderungen und inhaltliche Verbesserungsvorschläge:
I.
Die Stadt Bochum muss ihre, dem Gemeinwohl verpflichteten, Interessen und Wünsche klar formulieren. Eine Dominanz von Kapitalinteressen lehnen wir ab.
II.
Ziel muss es sein, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu schaffen, keine Ein-Euro Jobs etc. Sie muss mithelfen Arbeitslose in Beschäftigung und Jugendliche in Ausbildung zu bringen!
III.
Die Gewerkschaften, Betriebsräte und Belegschaften müssen angemessen einbezogen werden.
IV.
Die Stadt Bochum und ihre Wirtschaftsförderung muss sich verstärkt den Zukunftstechnologien öffnen, die den Anforderungen an Umweltschutz entsprechen und Beiträge leisten, dem Klimawandel entgegen zu wirken.
V.
Wirtschaftsförderung muss Beiträge fördern, damit die Stadt Familien- und kinderfreundlicher wird und stärker gegen Armut vorgehen kann.
VI.
Wirtschaftsförderung muss glaubwürdig und durchschaubar sein. Die Wirtschaftsförderung muss im Rat und der Bochumer Öffentlichkeit transparent und demokratisch kontrolliert werden. Deshalb braucht Bochum einen Subventionsbericht.
Als Instrumente für diese Politik stehen ja durchaus geeignete Instrumente zur Verfügung: U. a. die EGR, das Team der Wirtschaftsförderung und die städtischen Töchterfirmen.
Geschaffen werden müsste aus unserer Sicht, ein kommunales Investitions- und Beschäftigungsprogramm mit den Kernpunkten Verkehr und Logistik, Infrastruktur, Energie und Stadtentwicklung.
Dreh- und Angelpunkt dabei sollte eine zu schaffende kommunale Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft werden.
Allein mit den über 40 Mio. Euro für Bochum bestimmte Fördergelder,
die in den vergangenen drei Jahren an die Bundesagentur für Arbeit nach Nürnberg zurück geflossen sind, hätte eine kommunale Beschäftigungsgesellschaft viel Arbeit finanzieren können. Hierfür hat ja beispielsweise kürzlich auch der „Erwerbslosenausschuss der Gewerkschaft ver.di „ Vorschläge entwickelt, die hier einbezogen werden sollten.
Ich komme zum Abschluss:
Was die Rathauskoalition wirklich will, lässt sie offen.
Die Anträge von CDU, UWG und FDP sind ein Basar der alten Hüte. Sie sind ein Beitrag zur weiteren Entmündigung des Rates. Die bürgerliche Opposition will dem Neoliberalismus die kommunalen Türen weit öffnen.
Diese Politik ist für uns als Soziale Liste nicht tragbar.
Dieser Politik setzen wir die Konzeption einer solidarischen Stadt Bochum entgegen setzen.


Pressemitteilung der Sozialen Liste vom 11. Mai 2007
Freitag 11.05.07, 14:00 Uhr
25. Ratssitzung:

Landessozialgericht Dortmund prüft “angemessene Heizkosten” – Wirtschaftsförderung soll dem Neoliberalismus die Bochumer Türen weit öffnen

Die Arge Bochum hält an ihrer von der Sozialen Liste in einer Anfrage kritisierten, Praxis fest, selbst zu bestimmen, was angemessene Heizkosten sind. Dies, obwohl die Arge erwartet, das das Landessozialgericht in einem anhängigen Verfahren “konkrete Vorgaben zu der Frage machen wird, welcher Maßstab bei der Angemessenheits-prüfung anzulegen ist”. Nach “derzeitiger Einschätzung” rechnet die Arge Bochum nicht mit “einem erheblichen finanziellen Mehrauf”, der sich aus der Rechtsprechung des Dortmunder Landessozialgericht ergeben könnte. Die Anfrage, deren Beantwortung 5 Monate in Anspruch genommen hat, ist bei uns oder im RIS erhältlich.
Im Mittelpunkt der Ratssitzung stand die Zukunft der Wirtschafts-förderung. Die Soziale Liste kritisierte, dass die vorgeschlagenen organisatorischen Veränderungen sowohl der Ratshauskoalition (SPD/Grüne) als auch der bürgerlichen Opposition (CDU, UWG, FDP) das Ziel der haben, die Wirtschaftsförderung verstärkt den Interessen das Kapitals- und der Wirtschaft unterzuordnen. Ratsmitglied Günter Gleising von der Sozialen Liste warf der Rathauskoalition vor, sie lasse offen sie wirklich will und setze sich nicht genügend von CDU, UWG und FDP ab. Deren Anträge, so Gleising wörtlich: „sind ein Basar der alten Hüte. Sie sind ein Beitrag zur weiteren Entmündigung des Rates. Die bürgerliche Opposition will dem Neoliberalismus die kommunalen Türen weit öffnen“.
Aus Sicht der Sozialen Liste, die erneut die Schaffung einer kommunalen Beschäftigungsgesellschaft forderte, muss die Wirtschaftsförderung ein Instrument der Stadt Bochum und ihrer gewählten Organe bleiben, sie ist ein wichtiger Teil der kommunalen Selbstverwaltung.
Gleising, nannte die Beispiele Bottrop und Velbert, die mit der „klassischen“ städtischen Struktur der Wirtschaftsförderung deutlich erfolgreicher bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sind, als die Städte Duisburg, Oberhausen und Essen, die die Wirtschaftsförderung in eine GmbH ausgegliedert haben.


Donnerstag 10.05.07, 22:00 Uhr
Dienstag, 15. Mai, 19.00 Uhr, Haus der Geschichte des Ruhrgebietes, Clemensstr. 17-19

Kein Naziladen im Ehrenfeld…

Am Dienstag, dem 15. Mai, findet um 19.00 Uhr im Haus der Geschichte des Ruhrgebietes, Clemensstr. 17-19 eine Informationsveranstaltung zum Thema Rechtsextremismus statt. Hintergrund ist die Tatsache, dass sich seit Herbst letzten Jahres in der Oskar-Hoffmann Straße ein Geschäft befindet, das Bekleidung für eine rechtsextreme Kundschaft anbietet. Viele Menschen in Ehrenfeld sind erschrocken, dass sich nun ein solches Geschäft in ihrer Nachbarschaft befindet. Zahlreiche Einrichtungen, Institutionen und Gruppen sowie Nachbarinnen und Nachbarn fordern, dass dieser Laden möglichst schnell wieder verschwindet. Mit einer Reihe von Aktivitäten und vielen informativen Berichten in den Medien ist bereits ausführlich über die rechtsextremistischen Hintergründe des Geschäftes informiert worden.
In der Infoveranstaltung möchte sich nun das Bündnis, das viele Aktivitäten gegen den Laden initiiert hat, vorstellen und erklären, warum das Ganze eben kein „normales“ Bekleidungsgeschäft ist, sondern eine wichtige Funktion für die extrem rechte Szene einnimmt. mehr…


Donnerstag 10.05.07, 20:00 Uhr
Aktionstag und Demo in Witten für selbstverwaltete Kultur- und Jugendzentren

Solidarität mit „Trotz Allem“

Am Samstag, dem 12. Mai, findet in Witten ab 12 Uhr ein Straßenfest am Berliner Platz statt. Um 15 Uhr startet dann eine Demonstration durch die Wittener Innenstadt. Insbesondere richtet sich die Aktion gegen die Repressalien der Ordnungsbehörden! Wegen der restriktiven Auflagen des Ordnungsamtes gegen das selbstverwaltete Zentrum „Trotz Allem“ können seit November letzten Jahres keine öffentlichen Veranstaltungen mehr durchgeführt werden, was faktisch einer Schließung gleichkommt!
Das Soziale Zentrum Bochum und die Redaktion von bo-alternativ.de unterstützen dieses Fest und die Demo ausdrücklich. Das SZ wird daher auch mit einem Infostand und einem Redebeitrag vertreten sein. Infos unter: http://trotz-allem.de.vu


Donnerstag 10.05.07, 19:45 Uhr

CDU-Rechtsdezernentin gewählt

Die Linksfraktion.PDS erwähnt in ihrem Bericht über die heutige Ratssitzung zwei Punkte: die Wahl der Rechtsdezernentin und die Auslagerung der Wirtschaftsförderung: »In geheimer Abstimmung wurde Diane Jägers auf Vorschlag der CDU mit 55 von 69 Stimmen zur neuen Rechtsdezernentin gewählt. Frau Jägers hatte sich im Vorfeld der Ratssitzung auch der Linksfraktion vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass sie sicherlich nicht dem wirtschaftsliberalen oder dem Law-and-Order-Flügel innerhalb der CDU zuzuordnen ist. Dissens gab es in der Frage der zeitweisen Videoüberwachung so genannter Gefahrenschwerpunkte. mehr…


Donnerstag 10.05.07, 19:00 Uhr

Soziale Liste befürchtet eine weitere Hinwendung der SPD zur CDU

Die Soziale Liste schreibt: „Aus politischen Gründen lehnt die Soziale Liste im Rat die Wahl von Diane Jägers (CDU) zur neuen Rechtsdezernentin ab. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die ungeklärten Umstände der Abwahl vom Stadtrat Dr. Hanspeter Knirsch vor einem Jahr. SPD und CDU hatten in einem bis dahin für Bochum einmaligen Fall die Abwahl von Knirsch (SPD) betriebenen. Auch befürchtet die Soziale Liste im Rat eine weitere Hinwendung der SPD zur CDU.“


Donnerstag 10.05.07, 19:00 Uhr
Jusos Bochum zur Wahl eines Rub- Rosen/RCDS/LHG-AStA der RUB:

Kein AStA, der die Interessen der Studierenden vertritt!

Der Juso-Unterbezirk Bochum hält die Koalition aus Rub-Rosen, RCDS und LHG bei der Wahl des neuen AStA an der Ruhr-Universität Bochum für falsch. In einer Stellungnahme heißt es: „Unserer festen Überzeugung nach kann eine Koalition, in der zweitstärkster Partner der RCDS ist, die Interessen der Studierenden an der RUB nicht effektiv vertreten. In Zeiten einer CDU-geführten Landesregierung gilt es für die Abschaffung von Studiengebühren, die Rücknahme des Hochschulfreiheitsgesetzes und den Erhalt der Verfassten Studierendenschaft zu kämpfen. Dies ist mit einer der Christdemokratie zuzuordnenden Liste, die sich in der Vergangenheit mehrfach pro Studiengebühren, pro HFG und gegen die Verfasste Studierendenschaft positioniert hat, nicht zu leisten. Desweiteren beteiligt sich der RCDS nicht am Kampf gegen den Rechtsextremismus und toleriert rechtsextremistisches Gedankengut in den eigenen Reihen. mehr…


Donnerstag 10.05.07, 16:30 Uhr

recht mäßig rechtmäßig

Die Linke Liste an der Ruhr-Uni erläutert in zwei ausführlichen Erklärungen auf ihrer Webseite, warum sie die Rechtmäßigkeit der Wahl des AStA anzweifelt. Hier heißt es u.a.: „Die zweitägige Sitzung war nach Ansicht der Linken Liste durch massive Rechtsbeugungen des SP-Sprechers Matthias Hapich (Rubrosen) geprägt. Im Mittelpunkt stand die Entscheidung, dem regulären Nachrücker der Juso-Hochschulgruppe Patrick Dörr das Vertretungs- und Stimmrecht zu entziehen. Patrick Dörr, der auch der Vorsitzende des Juso-Unterbezirks Bochum ist, hatte in einer persönlichen Erklärung vorher deutlich gemacht, dass er eine Koalition mit dem RCDS für politisch untragbar hält, und dass er deswegen gegen einen Juso-RCDS-LHG-AStA stimmen würde. Damit hätte die Rechtskoalition ihre hauchdünne Mehrheit verloren.“


Donnerstag 10.05.07, 15:56 Uhr

Heiße Phase der G8-Mobilisierung beginnt

Die skandalösen Durchsuchungen bei G8-KritikerInnen am gestrigen Mittwoch haben – eher unfreiwillig – die heiße Phase der G8-Proteste eingeläutet. So demonstrierten gestern nicht nur in Bochum, sondern auch in Hamburg, Berlin, Göttingen, Amsterdam… (zur Gesamt-Übersicht) über 10000 Menschen. Zahllose Solidarisierungserklärungen wurden veröffentlicht (Jusos, Antifaschistische Linke Berlin, Linkspartei, Attac…).
Auf der heutige Podiumsdiskussion und bei der morgigen Demonstration beginnt der Fahrkartenverkauf für den Attac-Sonderzug zur Demonstration am 2. Juni in Rostock. Ebenso werden noch interessierte MitfahrerIinnen für einen Bus gesucht.
In den nächsten Tagen werden die Karten im WASG-Büro (Alleestraße 36), im Sozialen Zentrum (Di & Fr 16-19 Uhr), im Service-Referat des AStAs sowie täglich ab 19 Uhr an der Kasse des Kinos im Bhf. Langendreer zum Preis von 15€ bzw. 30€ erhältlich sein.


Mittwoch 09.05.07, 22:00 Uhr

Spontandemonstration gegen Kriminalisierung der G8-Proteste

In einem Bericht aus autonomer Sicht heißt es: »Am Mittwoch, den 09. Mai, versammelten sich in den Abendstunden rund 120 Linksradikale am Bochumer Bahnhof, um gegen die Kriminalisierung der G8-Proteste zu demonstrieren. Aktueller Anlass für die Demonstration waren mehrere Hausdurchsuchungen in den Morgenstunden. Bundesweit wurden linke Zentren, Projekte und Wohngemeinschaften von der Polizei durchsucht. Die AktivistInnen sehen die Polizeirepression als gezielten Versuch, die legitimen Proteste gegen das G8-Treffen in Heiligendamm zu sabotieren.
„Am Bahnhof rechneten wir mit einer massivsten Polizeipräsenz“, sagte Paul Lafargue von der autonomen Anti-G8 Gruppe, „aber nichts da, noch nichtmal Totto und Harry waren vor Ort. Daher sahen wir uns gezwungen, den Verkehr selbst zu regeln.“ Ohne besondere Zwischenfälle ging es über den Ring ins Bermuda-Dreieck und über die Kortumstraße wieder auf den Ring. mehr…


Mittwoch 09.05.07, 18:30 Uhr

Linksfraktion: Kein Elchtest in Bochum

Die Linksfraktion.PDS schreibt: »Seit Wochen geistert in regelmäßigen Abständen ein Elch durch den Bochumer Blätterwald. Ursache dafür ist, dass der schwedische Möbelkonzern Ikea die Absicht hat, in Bochum eine Filiale zu eröffnen. Als Standort ist ein bisher landwirtschaftlich genutztes Gelände in Kornharpen vorgesehen. Dazu erklärt Uwe Vorberg, Mitglied im Rat und im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Grundstücke: „Unsere Fraktion spricht sich eindeutig gegen eine Ansiedlung von Ikea in Bochum aus. Wir sind der festen Überzeugung, dass sich eine Niederlassung in Bochum negativ für Bochumer Unternehmen mit einem vergleichbaren Angebot auswirken würde. Bedroht sind dabei nicht nur die alteingesessenen Bochumer Möbelanbieter, sondern auch die Fach- und Einzelhandelsgeschäfte, die beispielsweise Lampen, Haushaltsaccessoires, Stoffe oder andere Dekoartikel im Sortiment führen.“«


Mittwoch 09.05.07, 18:00 Uhr
Freitag, 11. Mai, 18 Uhr, Dokumentarfilm zu Migration:

Der 36. Breitengrad

Im Rahmen der Reihe „Gute Nacht, G8“ zeigt das endstation.kino im Bahnhof Langendreer am Freitag, den 11. Mai um 18 Uhr den 2004 enstandenen spanischen Dokumentarfilm „Der 36. Breitengrad“ von José Luis Tirado (OmU). Der Film zeigt die Migrationsbewegung in die Festung Europa an ihrer Südgrenze. Der 36. Breitengrad ist eine imaginäre Linie auf der Landkarte und gleichzeitig ein realer Ort, die Straße von Gibraltar, wo Flüchtlinge versuchen, über das Meer nach Europa zu gelangen. Der Film zeigt die Ankunft der Boote im spanischen Tarifa, das Aufsammeln der Flüchtlinge durch die Guardia Civil, ihren Abtransport in Bussen in Auffanglager. mehr…


Mittwoch 09.05.07, 16:00 Uhr

Demo gegen Kriminalisierung der G8-Proteste

Mehrere Bochumer Gruppen rufen am heutigen Mittwoch zu einer Demo gegen die Kriminalisierung des G8-Protestes auf. Treffpunkt ist um 19.00 Uhr am Hauptbahnhof. Spiegel-Online berichtet: „Seit dem frühen Morgen durchsuchen rund 900 Beamte des Bundeskriminalamts (BKA), verschiedener Landeskriminalämter (LKA) und lokaler Polizeikräfte im Auftrag der Generalbundesanwaltschaft in Hamburg, Berlin und mehreren angrenzenden Bundesländern rund 40 Objekte. Gegen acht Uhr begannen in beiden Großstädten Razzien in Büros und Privatwohnungen von linken Aktivisten, die seit Monaten Proteste gegen den im Juni in Heiligendamm stattfindenden G-8-Gipfel vorbereiten. Für die Großaktion sind 20 Staatsanwälte der Bundesanwaltschaft ausgeschwärmt, um die Ermittlungen zu koordinieren.“
Ausführliche Informationen unter: http://germany.indymedia.org/2007/05/176032.shtml


Mittwoch 09.05.07, 15:00 Uhr

Ruhr-Uni: Juso-RCDS-AStA gewählt

Das Studierendenparlament der Ruhr-Uni hat heute einen neuen AStA gewählt, der von Jusos, RCDS und Liberalen gestellt wird. Ob die Wahl rechtmäßig war, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Es gab mehrere formale Fehler. Gravierend ist insbesondere, dass die Jusos einen nicht genehmen Nachrücker auf ihrer Liste übergangen haben und einem Nachrücker das Stimmrecht gegeben haben, der bereit war, den RCDS in den AStA zu wählen.


Mittwoch 09.05.07, 09:41 Uhr

RCDS & Nazis

Die fließende Grenze zwischen RCDS und Nazis wurde vor zwei Jahren in Bochum besonders deutlich, als bekannt wurde, dass der damalige Fraktionsvorsitzende des RCDS im Studierendenparlament (SP), Markus Hessler, auf seiner privaten Homepage für die rechtsextreme Wochenzeitung ‚Junge Freiheit‘ als „interessante konservative Zeitung“ warb. (Siehe damalige Meldung auf bo-alternativ.de.)
Die Jusos hatten jetzt ihre Koalitionsverhandlungen mit dem RCDS unterbrochen, weil deutlich wurde, dass ein Nazi für den RCDS zum Studierendenparlament kandidiert hatte.
Die Nähe des RCDS zu Nazis ist kein Problem, das nur in Bochum zu beobachten ist. Nachfolgend dokumentieren wir eine unsortierte Sammlung von Links zum Thema RCDS & Nazis. mehr…