Die rot-grüne Koalition hat heute im Sozialausschuss gezeigt, dass die Kritik am Millionenprojekt Konzerthaus Wirkung zeigt. Von der Verwaltung vorgeschlagene Kürzungen (Krisenhilfe, der Selbsthilfegruppe für Krebsbetroffene und dem Selbsthilfe- und Initiativenfonds) wurden zurückgenommen und der Stadtteilladen Grumme und NORA e.V. haben zusätzliche Mittel erhalten. Für sein neues Projekt der „aufsuchenden Gesundheitsberatung†für sozialbenachteiligte Frauen sollen dem Frauengesundheitszentrum 30.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Näheres hierzu auf der Webseite der Grünen.
Eigentlich war auf der Sitzung auch erwartet worden, dass die ARGE einem Beschluss der letzten Sitzung nachkommt und Zahlen vorlegt über von Zwangsumzügen Betroffene oder Bedrohte sowie über die Anzahl der vorgenommenen Mietkürzungen durch die ARGE. Dies soll nun erst später erfolgen.
Nahezu zeitgleich klagte Stephan Kuckuck, Pressesprecher und Leiter des „Kundenreaktionsmanagement“ (KRM) der ARGE auf einer Tagung des ver.di-Erwerbslosenausschusses über die Unruhe und die Pressereaktionen in Bochum. In Herne, wo er für die CDU im Rat sitze, gäbe es das nicht. Da hielten sich Politik und Sozialausschuss raus aus den Angelegenheiten der ARGE und überließen dies der Trägerversammlung (Stadtverwaltung und Arbeitsagentur).
Mittwoch 07.03.07, 17:19 Uhr
Aktion zum internationalen Frauentag auf dem Rathausvorplatz
Der Internationale Frauentag am morgigen 8. März wird auch in diesem Jahr von verschiedenen Bochumer Frauenvereinen-,verbänden und -organisationen zu einem gemeinsamen Aktionstag unter dem Motto “Trotz alledem! – Frauenpower in Bochum†genutzt. Von 15.00-17.00 Uhr präsentieren sich die Gruppen auf dem Rathausvorplatz mit Informationstischen. Die Aktion wird von der Gleichstellungsstelle der Stadt organisiert. Die Pressestelle der Stadt geht – wie auch in der Vergangenheit – äußerst lieblos mit den Aktivitäten der Gleichstellungstelle um. Die Ankündigung des morgigen Ereignis ist minimalistisch dargestellt. Wer auf der Terminseite der Gleichstellungsstelle nach einer Veranstaltung sucht, erhält als Auskunft: „Es konnten keine Veranstaltungen gefunden werden“. Das Veranstaltungsprogramm der Bochumer Frauenwochen ist immerhin als PDF-Datei abrufbar.
Die Ruhr-Uni hat auf ihrer Webseite die Ausbaupläne für das Querforum West vorgelegt. Das Gebäude war acht Monate lang von der „Freien Uni“ genutzt worden. Ende Januar 2007 ließ Uni-Rektor Weiler das Gebäude gewaltsam durch die Polizei räumen. In der Überschrift der Presseerklärung zur Räumung stand zu lesen: »Rektor Weiler: „Wir wünschen uns, dass Studierende mitwirken“« In der Erklärung hieß es dann weiter: »Mit dem Ende der widerrechtlichen Besetzung des Querforums West ist der Weg frei, im Querforum West einen zusätzlichen, zentralen Ort für Tutorien einzurichten. In die Planungen werden gewählte, offizielle Vertreter der Studierenden, also die Fachschaften und der AStA, soweit sie daran mitwirken wollen, einbezogen.«
Über die nun vorgelegten Planungen hat die Uni-Leitung bis heute keine Gespräche mit den Studierenden geführt.
Ab Donnerstag, 8. März, läuft täglich um 19.30 Uhr im Kino endstation der Film „Unser täglich Brot“. Er wurde zwischen 2003 und 2005 von Nikolaus Geyrhalter in verschiedenen europäischen Ländern gedreht. Wikipedia schreibt: „Der Film wirft einen kritischen Blick auf die Massenproduktion von Lebensmitteln. Er kommt dabei ganz ohne Sprache oder Ortsangaben aus und überlässt damit dem Zuschauer die Bewertung des Gesehenen. Es werden unkommentierte Filmaufnahmen von der Züchtung bis zur Schlachtung von Tieren, sowie der industriellen Anpflanzung und Ernte von Obst und Gemüse gezeigt. Auf die exzessive Verwendung von Pestiziden und die Behandlung von Tieren als Ware (z. B. durch die maschinelle Auslese und Verpackung von lebenden Küken wird ein besonderes Augenmerk gelegt. Zwischen die Szenen wurden Aufnahmen von den Arbeitern in den Fabriken und Plantagen geschnitten, die diese bei ihrer Mittagspause zeigen.“
Der DGB schreibt: »Die DGB-Kreisvorsitzende, Monika Ludwig, erklärte anlässlich des Internationalen Frauentages heute in Bochum: „Um das diesjährige Motto aufzugreifen, zwei Schritte sind wir im vergangenen Jahr zwar weitergekommen, denn die Große Koalition hat endlich das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz beschlossen und auch das frisch eingeführte Elterngeld kam unseren langjährigen Forderungen in Teilen entgegen. Aber der Weg zur Gleichstellung der Frauen in Beruf und Familie ist noch lang.“
Zunächst einmal fordern die Frauen im DGB, den gleichen Zugang zu Karriere- und Weiterbildungschancen sowie eine Entgeltgleichheit. Dazu Monika Ludwig: „Es ist kaum zu glauben, aber von Jahr zu Jahr wächst leider der Lohnabstand zwischen Männern und Frauen. Selbst wenn genau hingeschaut wird, dann beträgt der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern immerhin noch 12 Prozent.“ mehr…
Bochumer Migrantinnen laden zusammen mit DIDF am 9. März um 18.30 Uhr in den Bahnhof Langendreer ein, um „über das Leben von Frauen (nicht nur) in Bochum zu reden, Meinungen auszutauschen und sich bei Problemen zu helfen.“ Deniz Sert- Çelik (Bochumer Rechtsanwältin), Pelin Şener (Vorstand Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland) und Dagmar Wolf (Nord-Süd Büro im Bahnhof Langendreer) werden eine kurze Einleitung in das Thema geben. Für Musik, Tee, Kaffee & Kuchen ist gesorgt, auch ein kurzer Film wird gezeigt. In der Einladung heißt es: »“Wir wollen Brot und Rosen!“Mit dieser Forderung streikten im Frühjahr 1857 Textilarbeiterinnen in New Yorck für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und für den 10-Stundentag; seit dem gilt der 8.März als Internationaler Tag für Frauenrechte. mehr…
Im Rahmen der Bochumer Frauenwochen zeigt MIRA am Dienstag, den 13. März um 19.00 Uhr den Film „Verhüllte Freiheit“ von Andrea Lötscher. Der Film lässt Muslima zu Wort kommen, die sich bewusst für oder gegen das Kopftuch entschieden haben. Ihren Überlegungen werden Zitate des Korans und die Aussagen einer islamischen Religionswissenschaftlerin gegenübergestellt.
Auf der Webseite von Mira heißt es: „Am Kopftuch scheiden sich die Geister wie an keinem anderen Kleidungsstück. Für die einen ist es Symbol für Unterdrückung und Fundamentalismus, für die anderen eines für Freiheit und der Zuwendung zu Gott.“
Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion mit der Regisseurin. Veranstaltungsort: MIRA, Internationales Bildungs- und Beratungszentrum für Frauen und Mädchen e.V., Am Westring 43.
Der Arbeitskreis Lateinamerika lädt am Mittwoch, 7.3., um 19.30 zu einer Veranstaltung im Bahnhof Langendreer ein unter dem Titel: „Helden der freien Welt- Cubas Dissidenten “. ReferentInnen sind Renate und Ulrich Fausten vom Vorstand der „Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba“, die ihr gleichnamiges Buch vorstellen werden. In der Einladung heißt es: „2003 enttarnten sich einige cubanische Agenten, die für den Geheimdienst ihres Landes systemfeindliche Gruppen auf der Insel infiltriert hatten. Gleichzeitig wurden landesweit 75 Menschen verhaftet und z.T. zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt, letzteres machte sie für westliche Medien quasi automatisch Menschenrechtskämpfern. Renate und Ulrich Fausten untersuchen selten gestellte Fragen nach Hinter- und Beweggründen sowie nach Protegés. Darüber hinaus werden auch Vorgehen und Finanzierung der Medien thematisiert, die sich an politischen Kampagne gegen Cuba beteiligen oder einspannen lassen.“
Das seit Samstag kursierende Gerücht (siehe Reuters-Meldung), dass aus Annington und Gagfah Europas größter Wohnungsimmobilen-Gigant geschmiedet werden soll, werden offensichtlich nicht dementiert. Der WDR meldet heute: „Die Finanzinvestoren Terra Firma und Fortress denken über ein Zusammengehen der beiden größten deutschen Immobiliengesellschaften nach. Damit entstünde der größte Wohnungskonzern Europas. Der britischen Terra gehört die Deutsche Annington, die von Bochum aus 230.000 Wohnungen kontrolliert. Die US-Firma Fortress wiederum ist Großaktionär bei der Gagfah, die sie im vergangenen Jahr mit ihren 170.000 Wohnungen an die Börse brachte. Mieterverbände befürchten durch die Fusion erhebliche Nachteile für zehntausende Mieter.“
Die Ruhr-Uni berichtet auf ihrer Webseite: »Unbekannte Täter haben am Wochenende elf Fensterscheiben am Audimax mit Pflastersteinen zerstört. Zudem haben sie auf einem Fenster den Schriftzug „Gebühren brechen“ aufgemalt. Die Ruhr-Universität hat Strafanzeige erstattet.«
Die Linke.PDS-Ratsfraktion hat eine neue Ausgabe ihrer Zeitung „Linke.Einblicke“ herausgebracht. Ihre Themen sind diesmal: Der Internationale Frauentag, Feinstaub & Umweltzonen, die ARGE, der Bochumer Haushalt, der Naziladen Goaliat und die Ausstellung „Mit der Reichsbahn in den Tod“. Die „Einblicke“ gibt es gedruckt im Fraktionsbüro der Linkspartei.PDS (Willy-Brandt-Platz 1-3) und elektronisch als PDF-Datei.
Die GoG, Gegenwehr ohne Grenzen, ist eine parteiunabhängige Gruppe bei GM/Opel in Bochum. Im aktuellen GoG-Info wird auf der Titelseite der anstehende Lohnkampf thematisiert: „Was spricht für einen besseren Abschluss der Tarifrunde? 1. Zurecht sind viele sauer: die Manager und Aktionäre zocken ab wie lange nicht. Sind wir denn blöd? Schnauze voll von Verzichtsvereinbarungen mit weniger Knete und längerer Arbeitszeit, Auslagerungen, Leiharbeit, Hartz IV und trotzdem Arbeitsplatzabbau ohne Ende! […] 2. Auch die, die oben Regie führen, haben Ängste: – Die IGM-Führung weiß, dass das Vertrauen der Mitglieder gesunken ist, dass viele ausgetreten sind. Sie sind unter Druck, ein gut verkaufbares Ergebnis hinzukriegen!“
Ein weiteres Thema ist das Entgeltrahmenabkommen, seine Folgen und Proteste. Ferner wird über Arbeitskämpfe in den General Motors Werken in Polen und Belgien berichtet. Das aktuelle GOG-Info als PDF-Datei.
Am Dienstag, 6. März, startet um 18.30 Uhr ein sechswöchtiger kostenfreier Kurs an der Volkshochschule, der Wissenswertes über die aktuellen Sozialgesetze vermittelt. Auch das Problem zu hoher Wohnungskosten wird besprochen.
In der Einladung heißt es: „Die neuen Sozialgesetze haben viel Verunsicherung gebracht. Folge: Viele Menschen nehmen ihnen zustehende Leistungen, auch ergänzende laufende Unterstützung oder einmalige Leistungen, nicht in Anspruch. Andere lassen sich in Abhängigkeiten von Angehörigen oder Partner/innen drängen, ohne tatsächlich gegenüber diesen Menschen einen Unterhaltsanspruch zu haben.“
Kursleiter ist Norbert Hermann von der Unabhängigen Sozialberatung in der Rottstr. Eine Anmeldung ist erforderlich bei der VHS über Tel. 910 – 1555 unter der Kursnr. 14000.
Sonntag 04.03.07, 15:00 Uhr
Cuba-Hilfe lädt am kommenden Sonntag, 11. März, ein:
Das große Fest der „Humanitären Cuba Hilfe (HCH)“ am Anfang des Jahres ist inzwischen schon gute Tradition im Bahnhof Langendreer. Geboten werden neben Informationen auch Unterhaltung mit Musik & Show. Leckeres Essen und inseltypische Coctails sorgen für gute Stimmung. Beginn ist am Sonntag, dem 11. März um 16.00 Uhr im Banhof Langendreer. Die HCH stellt sich selbst in einer ca. 30-minütigen Präsentation dar und berichtet über die aktuelle Situation und Perspektiven der Vereinsprojekte in Cuba. Es folgen dann u.a. Salsa-Disco, Tanzshow, der Film „Comandante“ und das kubanische „Duo Ocasional“. Als abendlicher Höhepunkt bietet die multinationale „almost female“ besetzte Band Jazminas ihr Programm „corazon cubano“ afro-cubanisch geprägte Salsa Musik. Das vollständige Programm.
Dieter Greese, der Vorsitzender des Kinderschutzbundes NRW, hat am 12.2. auf dem „Blauen Heinrich“, dem Neujahrsempfang des Bochumer DPWV, davon gesprochen, dass ca. 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Bochum in Verhältnissen unter der Armutsgrenze leben.
Die Unabhängige Bochumer Sozialberatung hat die offiziellen Zahlen der Stadt und der Bundesagentur für Arbeit durchforstet und kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl noch höher liegt. Das statistische Jahrbuch der Stadt Bochum für 2006 weist eine Zahl von 43.787 Kindern unter 15 Jahre aus. Nach den Angaben der aktuellen Hartz IV-Statistik (2/07) der Bundesagentur für Arbeit leben in Bochum 10.530 Kinder unter 15 Jahren von Hartz IV. Das sind schon mehr als 24 Prozent. Hinzu kommen noch weitere arme Kinder, die statistisch nirgendwo auftauchen. mehr…