Die Regionalgruppe Bochum von Attac führt am kommenden Sonntag wieder ihren regelmäßigen politischen Kaffeeklatsch (Nummer 23) in der KoFabrik durch und hat dieses Mal mit Klaus Dörre einen besonderen Gast. Er ist eingeladen, um darüber zu sprechen, dass eine Verteidigung der Demokratie mit Forderungen nach deren Ausbau verbunden werden müsste. In der Ankündigung der Gruppe heißt es: »Der Aufstieg der radikalen rechten Kräfte scheint – nicht nur in der BRD – unaufhaltsam. Gleichzeitig werden immer mehr rechte Positionen von Regierungen übernommen: Zurückweisung von Migrant*innen, Abstriche vom Bürgergeld, Angriffe auf Gleichstellungs- und Geschlechterpolitik sowie die offene Einschüchterung von zivilgesellschaftlichem Engagement. Wie kann eine solche Entwicklung aufgehalten werden?
Das Netzwerk »Stadt für Alle« lädt im Rahmen der Kritischen Wochen der Fachschaft Sozialwissenschaften am Freitag den 27.06. um 16 Uhr zu einem Rundgang durch die Innenstadt ein. Start ist an der Glocke vor dem Bochumer Rathaus: »Wie viele andere Innenstädte steht der Innenstadt Bochum eine Transformation bevor. Klar ist, die Innenstadt funktioniert nicht mehr als Ort des Konsums. Ein Ladenlokal nach dem anderen schließt und die leeren Schaufensterscheiben schauen uns trübe an. Mehr und mehr verliert die Innenstadt an Lebendigkeit. Der Puls der Stadt wird schwächer. Aber muss das so sein. Könnte die Innenstadt ein Ort werden, an dem wir uns begegnen können?
Demokratie braucht Partizipation– wie kann Bürgerbeteiligung gelingen? – Zu diesem Thema veranstaltete die Kampagne „Bochum – gemeinsam“ einen Polittalk am Freitagabend im Rahmen der bobiennale, die mit rund 70 Zuschauer:innen recht gut besucht war. Auf dem Podium saßen neben Gabi Fuchs vom LutherLAB als Moderatorin der Politologe Toralf Stark von der Uni Duisburg/ Essen, Dieter Schöffmann aus Köln und Andrea Wirtz aus Bochum. Gabi Fuchs leitete die Veranstaltung mit einigen Kernfragen der Veranstaltung ein: „Wie kann es gelingen, eine andere Kultur des Miteinander zu schaffen, in der Partizipation ein verbindlicher Bestandteil der politischen Strukturen in unserer Stadt wird? Was bedeutet das auch für die politische Praxis?“.
Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt zu dem in der Bezirksvertretung Süd-West am 25.06 2025 auf der Tagesordnung stehenden Aufstellungsbeschluss zum EDEKA-Neubau in Weitmar: »Die Bezirksvertretung Süd soll sich in der nächsten Sitzung mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 1054 – Nahversorger Karl-Friedrich-Straße befassen (Vorlage siehe hier).
Am 24. Juni steht die Beschlussvorlage der Verwaltung zum Umbau des August-Bebel-Platzes auf der Tagesordnung des Mobilitätsausschusses. Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung hat in einer Eingabe vom 16. Juni eine umfangreiche Beteiligung der Zivilgesellschaft an einem runden Tisch oder in Workshops angeregt, bevor eine Fortsetzung des Umbaus auf Grundlage des vorgelegten Vorentwurfs beschlossen wird.
Am Sonntag, dem 29.6. liest der Aktivist, Moderator und Autor Raúl Krauthausen um 18 Uhr im Bahnhof Langendreer aus seinem Werk „Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden.“ – Die Veranstaltung wird von einer Dolmetscherin für Deutsche Gebärdensprache (DGS) begleitet.
Am Sonntag, den 29. Juni um 15 Uhr lädt das Hattinger Forum für Demokratie im Bürgerzentrum Holschentor zu einer Bilderlesung ein: „Die Frau als Mensch“ von und mit Ulli Lust. »Ein Sachbuch über Frühgeschichte? Ein feministischer Comic über patriarchale Rollenbilder, die die männlich dominierte Wissenschaft erschuf? Alles in einem? Der Sachcomic „Die Frau als Mensch – am Anfang der Geschichte“ von Ulli Lust ist so wissenschaftlich wie aufklärerisch, so frech wie feministisch. Es ist eine Zeit- und Entdeckungsreise mittels einer Graphic Novel voller Bilder und Geschichten. Und es ist eine Anregung, Vorstellungen über angeblich biologisch zementierte Rollenbilder in Frage zu stellen.
Das Schauspielhaus Bochum veranstaltet vom 27. – 29. Juni unter dem Titel „Wald und Widerstand“ ein Special zur Inszenierung Exit Hambi. Ein Escape Room zur Rettung der Welt. Unter dem Titel Wald und Widerstand geht es um den Wald als Partner im Klimawandel, um Aktivismus und wie weit er gehen kann, um die Funktion von zivilem Ungehorsam in einer Demokratie und um Protestarchitektur. Alle Veranstaltungen finden im Oval Office statt, dabei gilt: Pay what you want!
Die Omas gegen Rechts laden zu einer Kundgebung am 28. Juni 2025 um 12.00Uhr auf dem Dr. Ruer-Platz ein: »Unter dem Motto „Demokratie braucht uns alle“ setzen wir ein gemeinsames Zeichen für Toleranz, Vielfalt und Solidarität. Mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen am 14. September 2025 möchten wir den Wert unserer Demokratie betonen und dazu aufrufen uns gemeinsam für Gerechtigkeit, Chancengleichheit und ein respektvolles Miteinander einsetzen. Unser Grundgesetz bildet dafür das Fundament – mit der unantastbaren Würde des Menschen, dem Recht auf freie Entfaltung und dem Verbot jeglicher Diskriminierung.
Am Donnerstag, den 26.06. um 18 Uhr findet im Rahmen der Kritischen Wochen der Fachschaft Sozialwissenschaften an der Ruhr Uni in Raum GD 03/141 ein Vortrag von Anastasia Tikhomirova über Antisemitismus in emanzipatorischen Bewegungen statt: »Seit dem 7. Oktober 2023 zeigt sich in vielen progressiven Bewegungen Antisemitismus immer unverhohlener. Viele Akteure nutzen dafür Israels Krieg in Gaza als Gelegenheitsstruktur, teilweise im Schulterschluss mit Islamisten oder (migrantischen) Rechten. Der Vortrag versucht die Fragen danach zu beantworten, was Antisemitismus ist und wie er funktioniert, warum auch progressive Kreise für diesen anfällig sind und wie die Debatte um den Nahostkonflikt auch ohne antisemitische Projektionen geführt werden kann.«
Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki- Mohnhaupt zu der im Mobilitätsausschuss am 24.06 2025 auf der Tagesordnung stehenden Eingabe zur Umleitung der Opeltrasse: «Nachdem der Umweltausschuss sich am 12.06.2025 mit der von der Verwaltung in eine Nord- und eine Südumgehung aufgeteilte Umleitung für die Opeltrasse befasst hat (Vorgang 20251508), muss sich der Mobilitätsausschuss nun am 24.6.2025 auf Eingabe eines Mitgliedes von VOLT (Vorgang 20251369) damit befassen, ob mit einer in beide Richtungen gesicherten Nordumgehung die gleichzeitige Südumgehung entfallen könnte.
Am Mittwoch, dem 18.06.2025 haben Beschäftigte von thyssenkrupp Steel Europe (tkSE) vor der Konzernzentrale in Essen gegen die vorzeitige Verlängerung des Vertrages von thyssenkrupp Vorstandschef Miguel Lopez demonstriert. Thomas Rösler, Betriebsrat bei tkSE Bochum: „Lopez hat bisher nicht geliefert. Es gibt keinen Plan für die Stahlsparte und mit Blick auf den gesamten Konzern gibt es auch nur vage Ankündigungen über die Presse. Das führt zu einer hohen Verunsicherung und Wut in der Belegschaft.“
Bei der Vollversammlung des Kinder- und Jugendrings in dieser Woche wurde das Interkulturelle Bildungszentrum Universum e.V. einstimmig als neuer Mitgliedsverband aufgenommen. Das Interkulturelle Bildungszentrum Universum ist von Ehrenamtlichen gegründet worden, die aus Aserbaidschan stammen. Ziel des Vereins ist es, Kinder und Jugendliche zu fördern und gemeinsame Freizeitaktivitäten durchzuführen. Dazu werden verschiedene Schach- und Kunstkurse und ein Leseclub angeboten. Der Verein organisiert zusätzlich Sprachkurse für junge Geflüchtete aus der Ukraine und arbeitet inklusiv, so dass die Angebote auch von behinderten jungen Menschen wahrgenommen werden können.
Den Aufkleber in Postkartengröße mit diesem Motiv gibt es z. B. am morgigen Samstag (21.6.) von 13. – 15 Uhr am Infostand der Seebrücke an der Kreuzung Bongardstr. / Kortumstr.
Der Flüchtlingsrat NRW fordert anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstags einen grundlegenden flüchtlingspolitischen Kurswechsel: »Über 122 Millionen Menschen befanden sich laut dem diesjährigen „Global Trends“-Report des UNHCR Ende April 2025 weltweit auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Der kleine Teil der Schutzsuchenden, der es – trotz der immer drastischeren Abschottung der „Festung Europa“ – nach Deutschland und NRW schafft, trifft hier vielfach auf eine solidarische und hilfsbereite Zivilgesellschaft.
Im Rahmen der Kritischen Wochen der Fachschaft Sozialwissenschaft an der RUB findet am Dienstag, den 24.06. um 18 Uhr im Raum GD 04/520 der Ruhr Uni ein Vortrag von Fridays For Future Bochum zur „dunklen Seite der aktuellen Erdgaspolitik“ statt: »Während die Klimakrise eskaliert, setzen Politiker wie Friedrich Merz oder Donald Trump weiter auf fossile Zerstörung – „Drill Baby Drill“ lautet die Devise. Doch warum ist Erdgas oft sogar schlimmer als Kohle? Und was hat der deutsche Gas-Wahn mit Geopolitik, Fracking, Menschenrechtsverletzungen und Umweltrassismus zu tun?
Matthias Schamp, Helene Skladny und Stephan Strsembski laden am Samstag, den 21. Juni ab 19 Uhr ein, sich »am großen FENSTERZUTRINKEN zu beteiligen! Die Idee: Wir haben am Schwanenmarkt 1 eine große Fensteröffnung ohne Scheiben und ohne Fensterrahmen. Bislang ist diese Öffnung mit einer Holzplatte verrammelt. Vor allem den Fensterrahmen zu ersetzen, wäre extrem teuer. So entstand die Idee, das Fenster zu zu trinken. Wir verwenden dazu ausschließlich grüne Bierflaschen, weil das ein schöneres Licht ergibt.
Am Donnerstag, den 26.06. um 16:00 Uhr im Raum 112 der Ev. Hochschule hält Prof. Fabian Virchow einen Vortrag mit dem Titel „Deutschland – Quo vadis?“: »Vielfach wird die extreme Rechte als zentrale Gefahr für Demokratie und Menschenrechte bezeichnet; die AfD wird dabei als zentrale ressourcen- und reichweitenstarke Akteurin wahrgenommen. Aktuell werden Stimmen lauter, die zum Schutz von Demokratie und Minderheiten ein Verbot der Partei fordern; andere warnen aus unterschiedlichen Gründen davor. Vortrag und Diskussion befassen sich mit der Frage, wie es zu einer Situation gekommen ist, in der eine erkennbar extrem rechte Partei über ein Fünftel der Stimmen der Wähler:innen bekommt – und was dagegen kurz- und mittelfristig getan werden kann.«
In dieser Woche wurde im Fritz Bauer Forum die Ausstellung „Die Rosenburg – Das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit“ eröffnet. Im Rahmenprogramm der Ausstellung findet am Dienstag, den 24. 6. um 18 Uhr ein Vortrag von Prof. Ingo Müller statt. Der Titel des Referates: „Die Nachsicht westdeutscher Gerichte mit den Nazis“. Der Jurist Fritz Bauer hat mit seiner Feststellung, das „Dritte Reich“ sei gar nicht „hochverratsfähig“, dem NS-Staat jede Legitimität abgesprochen. Wie allein er damit stand und in schroffem Gegensatz zur damaligen Rechtsprechung, speziell des Bundesgerichtshofs und seines Präsidenten Hermann Weinkauff, soll anhand einiger Beispiele dargestellt werden.
Am Mittwoch, den 25.06. um 16 Uhr referiert Andreas Stahl im Rahmen der Kritischen Wochen an der Ruhr Uni, GD 02/236 über das Thema: „Probleme des Antirassismus – Postkoloniale Studien, Critical Whiteness und Intersektionalitätsforschung in der Kritik“: »Nicht erst seit den Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung im Jahr 2020 hat die Debatte über Rassismus in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung eine zentrale Rolle eingenommen. Einzug in den gesellschaftlichen Mainstream erhalten dabei besonders Positionen, die von akademischen Strömungen wie »Critical Whiteness«, dem Postkolonialismus oder Poststrukturalismus beeinflusst sind.