Geld ist da trotz Krise!
Keine Stellen streichen – Arbeitszeit verkürzen!
Ausgliederung und Lohnkürzungen verhindern!

Überkapazitäten und Verluste im Autoverkauf sind die Argumente mit denen Opel den Abbau von Stellen im Betrieb begründet. Forster will die Notbremse ziehen. Dabei hat General Motors mehr als 20 Milliarden DM flüssig, um damit beispielsweise den koreanischen Autobauer Daewoo zu kaufen. Geld, dass in allen Autowerken verdient wurde. Statt Abbau von Arbeitsplätzen ließe sich mit diesem Geld auch eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich finanzieren. Stattdessen möchte Opel stärker nach der Methode "Hire and fire" agieren. Wenn das Geschäft läuft werden mal eben zusätzliche Schichten gefahren und Leute befristet eingestellt. Läuft das Geschäft schlechter werden Stellen abgebaut.

Der Abbau von Kapazitäten kann auch durch die Verkürzung der Arbeitszeit erfolgen. (Dabei würde sich auch die Qualität der Autos steigern.)

Besonders fatal ist es, dass durch die Drohung, ein Werk zu schließen, die Bereitschaft steigt, böse Kröten zu schlucken. Gegenüber einer Werkschließung oder den Abbau von 6000 Arbeitsplätzen in Bochum ist die Kürzung der Lohn- und Sozialleistungen    doch billig oder? So werden jedenfalls einige argumentieren. Das ist aber falsch. Sogar der WDR warnte am 21.8. die Opelbelegschaft vor einem Trick: "Kochen nicht die Betriebsräte ihre Belegschaft weich für einschneidende Maßnahmen, die sie selbst als unvermeidbar sehen?" (Karl Lohrengel am 21.8. im WDR-Kommentar) Sicherlich nicht alle Betriebsräte wollen Euch weichkochen. Aber ein Betriebsrat, wie Peter Jaszczyk, der im Interesse der Firma denkt, kann nicht zugleich auch im Interesse der Belegschaft denken. Manager und auch Betriebsräte, die sich als Co-Manager verstehen, müssen im Interesse des Profits denken und das heißt gegen die Arbeitenden denken. Äußerst zweifelhaft ist, was mit dem Zuliefererpark erreicht werden soll. Sollen dort ausgegliederte ehemalige Opelfertigungen angesiedelt werden? Sollen Kollegen an anderen Standorten arbeitslos werden, damit hier (weniger) Stellen entstehen?

Co-Management ist eine Illusion. Management ist immer im Interesse der Aktionäre, deren Interesse ist es, mit möglichst viel Profit zu machen. Profit geht nur gegen die Belegschaft, nicht für die Belegschaft.

Zur Zeit ist der Wind so stark wie lange nicht mehr gegen Arbeitsverkürzung und Lohnerhöhungen. Mit der wahrscheinlich baldigen Annahme des 5000 x 5000 Modell bei VW wird es schwieriger konsequent für Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich zu diskutieren. Auch wenn es Banken, Konzernen und Regierung nicht passt, ist dies die Lösung, die gegen Arbeitslosigkeit und schwindender Massennachfrage hilft. Durch neue Technologien werden Autos immer schneller von immer weniger Leuten gebaut. Die eingesparte Arbeit muss gleichmäßig allen zu Gute kommen, nicht nur den Konten der Aktionäre. Die Gewerkschaft weiß das. Dennoch knickt sie immer wieder wie bei VW ein. Verhindert, dass das bei Opel auch passiert! Dagegen hilft nur Solidarität aller Werke miteinander, aller Standorte auch international.

Verhindert werden muss auch die stückweise Zergliederung Opels. GM möchte mit einer kleineren Belegschaft windschnittiger sein. Ausgegliederte Belegschaften können leichter um den Lohn betrogen werden (siehe Johnson Control). Wenn in Bochum die Achse, das Preßwerk, der Einkauf usw. verkauft werden, kann dies für die Kollegen schnell Lohneinbußen bedeuten. Aber auch für die Restbelegschaft wird es schwieriger sich gegen die Kürzung bspw. des Weihnachtsgeldes zu wehren.

Wenn die Achse verkauft wird, sind die Kollegen dort von der Solidarität des gesamten Standortes abhängig. Wie die Kollegen in der Achsenfertigung sich solidarisiert haben, als der Motoren- und Getriebebau verkauft wurde, so ist es wichtig, dass auch sie Solidarität erfahren. Jeder Kollege kann früher oder später von dieser Solidarität abhängig sein.

"Ein Streik in unserem Haus würde innerhalb eines oder von 2 Tagen unsere 17 europäische Werke stilllegen!", so Ex-Opel-Boss Strinz nach GOG Nr. 12.

 

Unsere Forderungen:

Die DKP Bochum und die DKP Ruhr-Westfalen erklären sich mit der Belegschaft der Opel-Werke Bochum solidarisch im Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze!

Wir fordern:

- keine Standortschließungen.

- Erhalt aller Arbeitsplätze. Für die Zukunft reicht es nicht aus, nur keine betriebsbedingte Kündigungen zu fordern. Auch die nächste Generation braucht Arbeitsplätze.

- kein Outsourcing von Betriebsbestandteilen. Kein Verkauf der Achsenfertigung, des Preßwerkes oder anderer Werksteile.

- stattdessen Insourcing (keine Fremdvergabe des Cabrio und Coupe-Bau).

- keine Sonderschichten mehr.

- kein Abbau von Lohn- und Sozialleistungen.

- Erhalt der Ausbildung bei Opel.

- 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich

- Mitsprache der Belegschaft beim "Was wird produziert".

Diese Forderungen lassen sich nur erreichen, wenn an allen Standorten, gemeinsam und solidarisch gehandelt wird. Es darf kein Ausbrechen an einzelnen Standorten, Betrieben geben, auch nicht in Bochum.

Wir denken, der Betriebsrat sollte sich dafür einsetzen,

- dass Belegschaftsversammlungen an allen Standorten mit dem Austausch von Delegationen stattfinden. Es muss verhindert werden, dass Belegschaften gegeneinander ausgespielt werden.

- dass es keine Geheimverhandlungen gibt. Die Betriebsräte sollen ihr Wissen über die Ziele und Maßnahmen der Konzernleitung offenlegen. Es darf keine Stillschweigeabkommen geben.

- dass ein europaweiter Aktionstag durchgeführt wird.