Stellungnahme vom Bahnhof Langendreer zum "offenen Brief" von
Radio Bonte Koe vom 16.08.2001 Wir sind einigermaßen erstaunt über die Tatsache, dass der auf der Homepage von Radio Bonte Koe veröffentliche "offene Brief" nicht an uns übermittelt worden ist, und wir erst von "Dritten" auf seine Existenz aufmerksam gemacht wurden. Auch wenn das primäre Ziel des Briefes die Mobilisierung einer kritischen Öffentlichkeit ist, wäre es nach unserem Verständnis von politischer Auseinandersetzung durchaus angemessen, uns von der Existenz dieses Briefes zumindest zu informieren. Radio Bonte Koe veranstaltet seit mehreren Jahren Konzerte im Bahnhof. Diese Kooperation, ist uns wichtig, weil wir das Projekt Radio Bonte Koe unterstützen wollen. Die Intention, Konzerte nach dem "Non-Profit Prinzip" durchzuführen, und die Möglichkeit, weniger bekannten Bands weit jenseits des Mainstreams unter "korrekten" Bedingungen Auftritte zu ermöglichen, finden wir richtig. Ausdruck dieser Kooperation sind die - in Abweichung unserer üblichen Mietkonditionen - als "Sonderstatus" deutlich günstigeren Bedingungen, unter denen Radio Bonte Koe die Veranstaltungen im Bahnhof organisiert: · Radio Bonte Koe zahlt - anders als in dem "offenen Brief" behauptet wird - keine Hallenmiete · Radio Bonte Koe zahlt an den Bahnhof lediglich einen Teil der tatsächlich anfallenden Kosten ( GEMA, Reinigung, und Kosten für die Tontechnik ) · alle darüber hinaus entstehenden Kosten und der anfallende Arbeitsaufwand ( Energiekosten, Veranstalterhaftpflicht, Veranstaltungsbetreuung, Karten - Vorverkauf, Umrüstung der Lichttechnik etc. ... ) wird Bonte Koe nicht in Rechnung gestellt Entscheidend für das Verständnis dieses Konflikt ist zu wissen, dass die Forderung von Radio Bonte Koe, den Getränkeverkauf bei Konzerten selbst zu organisieren, nicht neu ist. Diese Forderung wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach geäußert, dies auch in Fällen, bei denen die Konzerte nicht in einem direkten politischen Kontext standen. Im Verlauf der Gespräche mit Bonte Koe haben wir folgendes entschieden: · Wir halten an unserem Prinzip, bei allen Konzertveranstaltungen den Getränkeverkauf selbst zu organisieren, fest. · Der Bahnhof spendet - unabhängig von den Getränkeumsätzen- DM 500,- an die in Genua-Inhaftierten. Dies wurde am 10.08. einem Mitglied von Bonte Koe mitgeteilt, und ist von ihm akzeptiert und durchaus positiv gewertet worden - für uns schien die Angelegenheit geklärt. Die nachträgliche Veröffentlichung des "offenen Briefes" und die darin geäußerte Unzufriedenheit hat uns daher um so mehr überrascht. Offensichtlich gibt es in der Gruppe Bonte Koe sehr divergierende Positionen zu diesem Thema. Der Vorwurf der "politischen Inkonsequenz" und der Appell an unsere "politische Verantwortung" - mit dem Vorwurf, das Angebot einer Spende von DM 500,- sei zuwenig - ist für uns nicht nachvollziehbar. Es ist schon eigenartig, wenn das Maß von "politischer Verantwortung" an der Höhe der "abzudrückenden Summe" festgemacht wird. Für das Gremium des Bahnhof Langendreer Heiko Schwegmann |