Pressemitteilung Bochum, den 27. August 2001 AStA befürchtet Chaos bei Einschreibungen Am heutigen Montag beginnen die Einschreibungen für neue StudentInnen an der Ruhr-Universität, wie jedes Jahr werden ca. 4000 neue erwartet. "Doch was in den letzten Jahren Routine war, dürfte dieses mal im perfekten Chaos enden" befürchtet Verena Witte, AStA-Vorsitzende an der RUB. Denn zum Wintersemester hätten viele Studiengänge umgestellt werden sollen. Statt des gewohnten Magister-Abschlusses soll man in Zukunft sogenannte gestufte Studienabschlüsse (Bachelor und Master) erwerben. So hat zumindest der Senat der RUB im Mai beschlossen, gegen die Stimmen der Studierenden. Doch jetzt beginnen die Einschreibungen und die Studiengänge wurden noch nicht vom Landesministerium genehmigt. Es gibt noch keine schriftliche Zusagen für diese Studiengänge, nur für einen Teil liegen mündliche vor. Deshalb werden in vielen Fächern noch Einschreibungen für alte Studiengänge vorgenommen. "Das Problem ist die diffuse und chaotische Informationspolitik der Uni", beschwert sich Verena Witte. "Denn seit Monaten wird behauptet, dass man sich in allen Studiengängen bereits für die neuen Abschlüsse einschreiben könne. Auch die letzte Pressemitteilung der Uni zum Thema Einschreibungen hält dieses Gerücht aufrecht". Gleichzeitig ist das Informationsangebot der Studienberatung an der Uni miserabel. Auf der zentralen Homepage im Internet zum Thema neue Studiengänge stimmt die Liste mit neuen Studiengängen nicht. "Jetzt tritt das ein, wovor wir immer gewarnt haben. Eine Einführung der neuen Studiengänge im Schnellverfahren bringt nur Chaos. Leidtragende sind wie so oft die Studierenden. Dies ist alles andere als ein herzlicher Empfang der neuen Erstsemester." Ein paar Beispiel-Kombinationen, um das Chaos zu verdeutlichen: Germanistik und Geschichte - Einschreibung für Magister-Studium, die Studienplätze für Germanistik mussten bereits frühzeitig durch die ZVS vergeben werden, eine Umstellung war nicht möglich. Anglistik und Geschichte - Einschreibung für Bachelor-Studium, es liegen bereits mündliche Genehmigungen für beide Fächer vor. Anglistik und Ur- und Frühgeschichte - Einschreibung für Magister-Studium, für Ur- und Frühgeschichte liegt noch keine Genehmigung vor. Ein weiterer Skandal: Bei dem Hauruckverfahren, mit welchem das Uni-Rektorat die neuen Studiengänge durchdrückt, wird geltendes Recht missachtet. Im Hochschulgesetz NRW heißt es in § 84: "In einem neuen Studiengang wird der Lehrbetrieb erst dann aufgenommen, wenn eine entsprechende Prüfungsordnung in Kraft ist." Von der Beschlussfassung über die neuen Prüfungsordnungen ist man jedoch noch meilenweit entfernt. Die Aufnahme des Lehrbetriebs in den neuen Studiengängen am 15. Oktober verstößt damit deutlich gegen diesen Paragraphen. Für weitere Rückfragen steht Ihnen das AStA-Referat für Hochschulpolitik unter der Telefonnummer 0234-32 27 413 zur Verfügung. |